re: Geht es euch auch so ?
Chord * schrieb am
7. Januar 2007 um 17:09 Uhr (707x gelesen):
> Hallo ;-),
>
> oft erkennt man von ersten Augenblick an, wer einem sympathisch oder unsympathisch ist.
> Meistens nach einem Blick in die Augen oder nach den ersten Worten die man wechselt ( schließt auch teilweise geschriebene Worte mit ein ).
> Woran liegt das ?
> Ist es Lebenserfahrung ?
> Ist es Gefühl oder gar so etwas wie Empathie ?
> Hat es etwas mit Karma zu tun ?
>
> Was meint ihr ?
>
> Auf jeden Fall trifft ein Spruch leider sehr oft wirklich zu :
> Mit zunehmendem Alter erhöht sich zwangsläufig die Zahl derer die mich mal ... äh gerne haben können.
>
> Gruss
> Nobby
Hallo Nobby,
eigentlich könnte ich das obige bejahen. Ich hab mich z.B. einige Male mit Menschen aus dem Netz getroffen, und es war immer schön, ich hatte da vorher auch in keinem Fall auch nur den geringsten Anflug von Bedenken oder so. Ich wundere mich immer, wenn Menschen schreiben, dass sie da auch schon mehrmals herbste Enttäuschungen erlebt haben. Andererseits lebe ich auch sehr zurückgezogen und setze vielleicht unbewusst ziemliche Schranken, wen ich überhaupt ranlasse. So kann ich den Saz mit dem "zunehmenden Alter" z.B. überhaupt nicht unterschreiben. Ich kenn nicht viel Menschen, aber die meisten, mit denen ich mich wirklich gut versteh, hab ich nicht als Kind oder Jugendliche kennengelernt, sondern in den letzten Jahren. Ich hab mich zwar auch mit einigen heftig gestritten und hab arge Differenzen gehabt oder hab sie teils noch, aber das heißt nicht, dass mir diese unsympathisch wären deswegen.
Und dann denk ich, ist der Einfluss dessen, was man selbsterfüllende Prophezeiung denkt, viel größer als man denkt. Wenn einem beim ersten Eindruck irgendwas am anderen "abstoßend" oder "anziehend" vorkommt, dann mag das a) eine berechtigte unbewusste Wahrnehmung von etwas tatsächlich Vorhandenem dasein oder b) etwas "Eingebildetes", z.B. weil man durch Äußerliches an jemanden erinnert wird, mit dem man unangenehme oder angenehme Erfahrungen hatte.
In Wirklichkeit ist die Person im Fall b) vielleicht ganz nett, aber man begegnet ihr von vornherein vielleicht schon mit einem leichten Misstrauen, und Dinge, die man bei anderen vielleicht nichtmal bemerken würde, nähren das dann und es setzt sich so ne Abwärtsspirale in Gang. Was auch noch eine Rolle spielt ist dieser Effekt, der ja bei Verliebten ganz stark ist - am Anfang sieht man den Menschen ganz rosarot, und erst mit der Zeit merkt man, dass er/sie eigentlich auch noch ganz andere Seiten hat. Es ist leicht, dann dem andern die "Schuld" geben zu wollen, aber eigentlich liegts bloß an der eigenen voreingenommenen Wahrnehmung. Deshalb selbst wenn ich das in manchen Fällen habe oder hätte, dieses Gefühl, dass mir jemand auf Anhieb total unsympathisch ist (wie gesagt, ich glaube, dass ich einfach zu zurückgezogen leb, um da viel Erfahrung damit zu haben und mir wohl unbewusst die mir sympathischen "aussuch", und mit anderen kaum in Kontakt komm), und ich später meine, rechtgehabt zu haben, wär ich mir nie sicher, ob das nun wirklich "Vorhersehen" war oder ob ich da selbst ganz massiv eingegriffen hab unbewusst durch mein "Vorurteil", dass sich die Situation so zum Guten oder Schlimmen gewendet hat.
Alles Liebe
Chord

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