Marketing und Kirche
erwinio schrieb am 8. Mai 2006 um 16:28 Uhr (504x gelesen):
Der Vatikan wehrt sich einerseits gegen die satirische Serie "Pope-Town" und andererseits protestiert er seit längerem gegen den "Da Vinci Code".
Nach meinem Wissen pocht er durch Vergleiche mit dem Judentum und dem Islam auf sein Recht. Ähnliche Filme über Judentum und Islam sind gar nicht vorstellbar. Damit hat der Vatikan wohl recht.
Aber: Muss er sich denn auf Stufe der jammernden Weichei-Religionen stellen? Die zwar stark sind im Aufstellen von Regeln und Dogmen, aber umso schwächer im Umgang mit Andersgläubigen? Könnte hier eine Religion, ein Glaube nicht seine wahre Grösse ausspielen? Stellt Euch vor, der Papst würde auf die Frage nach den genannten Filmen in etwa antowrten: "Der christliche Gott und sein Mensch gewordener Sohn sind derart gross, dass weder Blasphemie noch Zynismus an seiner Autorität rütteln können. Selbst wenn wir Gott ein verdammtes Arschloch nennen, nimmt er das mit einem gütigen, aber wissenden Lächeln entgegen. Was sein Lächeln aber letztendlich bedeutet, das ist uns Menschen leider noch nicht zu Wissen erlaubt. Wer die Produkte anschauen möchte, soll dies tun, wer sich verletzt durch sie fühlt, sollte gewiss sein, dass Gott unverletzbar ist..."
(Sein Pressesprecher dürfte es natürlich noch ausformulieren, ich habe es nur kurz so hingeworfen...;-)
Das wäre doch erfrischend und würde Gott vielleicht eher gerecht als eine Reaktion, die eher noch die Interessen der entsprechenden Produzenten stützt. Die Zielgruppe der Jungen wäre erst noch besser erreichbar als mit moralisierenden Warnungen mit erhobenem Zeigefinger.
Was meint Ihr?
Erwinio
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Diskussionsverlauf:
- Marketing und Kirche ~ erwinio - 08.05.2006 16:28 (0)