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re: "Was fruchtbar ist, allein ist wahr"

Sabine * schrieb am 17. Januar 2006 um 15:43 Uhr (406x gelesen):

> "Was fruchtbar ist, allein ist wahr"
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> Welch' ein Zitat! Unzählige Male habe ich mich in der Interpretation dieses Gedichtes versucht, welches diesen Gefühlszustand beschreibt, doch nie war ich glücklich damit. Mir scheint, Goethe's Vermächtnis will nicht interpretiert werden, es will "erfühlt" werden. Was da zwischen den Zeilen mitschwingt, Goethe muss es gefühlt haben; er hat es aber nicht interpretiert, es war einfach da. Er hat es uns als "Vermächtnis" hinterlassen - ein Vermächtnis, das letztlich vielleicht ein Bild der Essenz seiner Weisheit und Erkenntnis ist, das er uns hinterlassen möchte.
>
> Wer möchte teilhaben? Es reicht für alle;-)
> Beste Grüsse,
> Erwinio
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Hallo Erwinio,

danke für das wunderbare Gedicht. Goethe war ein Freidenker, ein Freigeist, wie viele seiner Zeitgenossen. Goethe verehrte unter anderem Swedenborg, den er für seine unsagbare Ausdehnung bewunderte. Und doch ist in jedem Menschen diese unsagbare Ausdehnung angelgt und vollkommen da. Doch die Brabbelmaschine und Konsum übertönen es genauso wie Erlebnisstrukturen durch Erziehung es einmaueren, begrenzen.

In dem Moment, wo der Geist (nicht der Verstand) diese Mauern sprengt, bist du ein Schizophrener. Hier der Verstand mit seinen gelernten Wissen und Regeln und dort der freie geniale Geist. Es gibt dann nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder zieht die Angst alles in die Grundstrukturen zurück, oder das Leben verläuft vollständig im freien Geist. Das entspricht dem Gleichnis "auf dem Wasser laufen".

alles Gute

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