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Spendenaufruf / Reise nach Rom
erwinio schrieb am 3. Dezember 2005 um 9:07 Uhr (435x gelesen):

Weshalb kriegt das Regenbogenkind derart grosse Reaktion auf ihren Spendenaufruf?

Ihr kennt das Spiel? Da stehen in einem Kreis Stühle und die Mitspieler laufen zu Musik rundherum. In dem Moment, in dem die Musik abbricht, müssen sich alle setzen. Aber oje, da sind zu wenig Stühle. Eine Person wird sich nicht setzen können. Vielleicht war sie zu faul, zu behäbig? Vielleicht.

Aber nehmen wir mal an, alle Teilnehmer sind topfit, aufmerksam, motiviert. Klar, die Stühle sind im Nu besetzt. Aber wieder wird es einen erwischen. Kann er etwas dafür? Was, wenn die Musik eine zehntel Sekunde vorher gestoppt hätte? Oder erst eine halbe Runde später?

Ist der Arbeitsmarkt nicht eine riesige Reise nach Rom, wo schlicht Tausende Stühle fehlen? Klar, es gibt diejenigen, die die nächsten zwei besetzten Stühle sehen und resignieren. Dass sie noch ein bisschen gehen müssten und immer noch Zeit wäre, sich zu setzen, dass sehen sie nicht oder wollen sie nicht sehen. Aber selbst wenn alle wollen und beweglich sind: Es fehlen Millionen Stühle!

Also Vorsicht mit Verurteilungen! Das Leben ist vielleicht etwas komplexer, als wir wahrhaben wollen. Und da wir die Komplexität nicht ertragen, finden wir einfache und daher oft billige Erklärungen; legen uns zurecht, was uns gut tut. Ob wir uns dabei anlügen, interessiert uns nicht. Beruhigen muss es.

Und jetzt zur Frage: Weshalb so viele Reaktionen?
Wenn wir den Spendenaufruf lesen, fühlen wir uns umittelbar aufgerufen, zu helfen. Wenn wir nichts tun, haben wir ein schlechtes Gewissen. Das ist doch ein schöner Zug am Menschen. Wir wissen, wir hätten genug, etwas zu geben, aber tun es nicht… Das ist nicht schön.
Wenn wir die Aufruferin aber für ihren Unwillen, ihre Faulheit verurteilen; dann sind wir wieder fein raus. Selber Schuld. Nicht ich könnte, sonder DU MUSST, DU SOLLST! So einfach funktionieren wir Menschen.

Nun: Habe ich gespendet? Nein! Hätte ich nicht genug, es zu tun? Doch. Weshalb also tue ich es nicht? Weil ich ein Egoist bin. Weil mir ein A6 nicht genügt, solange es auch S oder RS6 gibt.

Ich spende nicht, weil ich Egoist bin. Nicht weil ich dem Regenbogenkind die Schuld zuschiebe.

Hilft ihr das weiter? Nein. Aber ich freue mich, dass ich mir ehrlich begegne und das Teuflische, das Egoistische in mir einmal mehr erkannt habe. Ich bin nicht nur Licht.

An diejenigen, die den Spendenaufruf verurteilten: Was meinst Du, hast Du nicht auch ein wenig so reagiert, um Dein Schuldgefühl abzuwälzen? Welcome to the club!

Beste Grüsse

Erwinio

@rainbowchild: Falls ich Dir mit gut erhaltenen Kinderkleidern oder Spielsachen weiterhelfen kann, lass es mich wissen.


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