Traumsymbole
auf Basis unserer Körperstruktur und Sinneswahrnehmung
Alfred
Ballabene
alfred.ballabene@gmx.at
gaurisyogaschule@gmx.de
Inhaltsverzeichnis
Die
Sprache der Träume 3
Unsere
Wahrnehmung und ihre Verarbeitung 4
Die Hierarchie der
Traumsymbole 4
Bewegtes und Unbewegtes 7
Die vier
Himmelsrichtungen 7
Die Bewegungsrichtungen
von links nach rechts und umgekehrt 9
Die Bedeutung der
Vertikale (oben, Mitte, unten) 11
Hell, Dunkel 15
Wohlbefinden und Schmerz,
gut und böse 17
Aufstieg und Entwicklung 19
Die Symbolik der Farben 20
Traumsymbolik der
Elemente 21
Die Sprache der Träume |
|
Träume sind eine visuelle Sprache
Bevor
man sich mit den einzelnen Traumsymbolen befasst, sollte man sich überlegen von
welcher Art die Sprache unserer Träume ist. Unsere Alltagssprache bedient sich
der Laute, Tonschwingungen, die in linearer Weise ablaufen. In der Biologie
gibt es noch andere Sprachen, etwa Sprachen deren Wortschatz aus Gerüchen
besteht oder solche, die ihre Kommunikation innerhalb einer Zelle oder von
Wurzel zu Wurzel über chemische Verbindungen herstellen. Wir kennen zwar
Gerüche oder Geschmack als chemischen Sinn, aber wir verfügen über keinen
diesbezüglichen Wortschatz, geschweige denn, dass wir uns dieser Sprachen zur
Kommunikation bedienen könnten. Es gibt noch eine weitere Sprachart, eine
Sprache, die sich weder der Wortklänge, noch Gerüche bedient, sondern Bilder
als Mitteilungsmöglichkeit verwendet. Das ist die Sprache unseres
Unterbewusstseins, die Sprache in unseren Träumen.
Träume sind eine
Filmsprache
Wohl
kann es vorkommen, dass in den Träumen auch gelegentlich gesprochen wird. Im
Wesentlichen jedoch sind die Träume eine Bildsprache. Stelle Dir vor Du wärest
taubstumm, hättest aber so etwas wie einen Computermonitor, auf dem Du je nach
Wunsch ohne viel Mühe Bilder erzeugen könntest. Jetzt denke Dich in eine
Situation hinein, wo Du etwas mitteilen willst. Etwa: "Ich habe Hunger".
Wie würdest Du diese Mitteilung abfassen? Oder "Ich habe Angst". Wie
würdest Du das ausdrücken, wenn Du keine Worte in der Art von Tonschwingungen
verwenden kannst? Du kannst es nur in einer Bilderfolge darstellen. Wie würdest
Du diese Bilderfolge wählen?
Es ist
doch hoch interessant, sich einmal umgekehrt, nämlich als Mitteilender statt
wie üblich als Ausdeuter in diese Situation hinein zu leben.
Die Ausdeutung wird schwer, wenn abstrakte
Begriffe in Bilder umgesetzt werden
Die
Menschen besitzen die Traumsprache schon seit Jahrmillionen und selbst in
unserer heutigen Zeit beachten die Leute, welche sich mit Traumdeuten befassen,
noch immer zu wenig, dass sich Träume einer vorwiegend optischen Sprache mit
Bildern als Vokabular bedienen und daraus die vielen Eigenheiten der
Trauminhalte entstehen.
Unsere Wahrnehmung und ihre
Verarbeitung |
Das
Zentrum unseres organisch gewachsenen Bewusstseins, das Gehirn, befindet sich
innerhalb einer Knochenhülle und ist darauf angewiesen mit Hilfe einiger weniger
Sensoren sich ein Bild von der Außenwelt zu machen.
Das Gehirn
befindet sich gleichsam in einem Gefängnis, der Schädelschale. Alle
Informationen über die Außenwelt erfolgen über den Zwischenweg der
Sinnesorgane.
Die
Anzahl der sensorischen Inputs, welche uns unser Auge liefert, werden in Striche,
Kurven und Farbflecken zerlegt, wodurch die Informationen vor verarbeitet und
solcherart als kleinere Impulsmenge weitergeleitet werden können.
Das "gesehene
Bild" wird aus vielen Signalen wie Striche, Kurven, Farbpunkte etc.
zusammengesetzt
Die
Verarbeitung von Informationen braucht Zeit, und Zeit ist etwas sehr Kostbares,
etwa bei Gefahr. Deshalb muss die Verarbeitungszeit klein gehalten werden. Ein
Objekt, das wir erschauen muss im Gehirn nicht nur zu einem Bild geformt
werden, sondern das geformte Bild muss auch in seiner Bedeutung erkannt werden.
Aus diesem Grund bildet das Gehirn vermutlich eine Anzahl von Layouts -
Grundmustern. Diese Grundmuster sind nicht nur Gestaltelemente, sondern sie sind
auch mit Emotionen geladen und in ein Beziehungsraster gestellt. Es sind diese
Grundmuster, welche uns in unseren Träumen als Symbole begegnen und welche
wahrscheinlich auch in den Träumen, wenn man sich die Träume als
Verarbeitungsprozess denkt, zu anderen Mustern in Beziehung gesetzt werden.
Die Hierarchie der Traumsymbole |
In der
Bedeutungsstruktur gibt es Hierarchien. Diese bestehen aus einem Hauptinhalt
und Variationen, die sich von diesem ableiten. Beispiel: Haus, von diesem sich
ableitend Holzhaus, Ziegelbau etc.. Ob Gefühle oder Objekte, alles beginnt mit
einfach und übergeordnet und entwickelt sich zu differenziert weiter. Die
Hauptkategorie eines Inhaltes und seine spätere Differenzierung bilden sich
nach Gesetzmäßigkeiten, die evolutionär eingeprägt sind und für alle Menschen
gelten. Von daher ausgehend kann man auch die wichtigsten Strukturen der
Traumsymbolik verallgemeinern und auf alle Menschen gleichermaßen beziehen.
Durch simples Rückfragen kommen wir zu einem Schema, welches uns
zeigt, welche Elemente für einen Organismus, hier der Mensch, vom Standpunkt
der Überlebensfrage wesentlich sind.
Daraus
folgernd können wir sagen, das Wesentlichste ist der Mensch selbst. Er steht im
Mittelpunkt seines eigenen Interesses und damit auch im Mittelpunkt aller
Symbolbildungen. Dieser Mittelpunkt, der er selbst ist, ist nicht bloß ein
philosophisches Abstraktum, sondern ist ein körperliches Gebilde mit
Strukturen, Handlungsmöglichkeiten und Wahrnehmungen. Diese Strukturen,
Handlungs- und Wahrnehmungsorgane sind seine Beziehungselemente zur Umwelt. Aus
dieser Perspektive heraus wird die Umwelt beurteilt. Aus diesem Grund besteht
die oberste Hierarchie der Symbole aus Bezugsschemen, welche sich aus unserer
Anatomie und unseren Wahrnehmungsorganen ableiten.
Ein
Beispiel:
Auf den ersten Blick erscheinen uns die vier Himmelsrichtungen als logisch und
naturgegeben: Es sind zwei Richtungen, nämlich dort, wo die Sonne auf bzw.
unter geht; eine Richtung ist dort, wo sie am höchsten steht und natürlich ist
da noch die konträre Richtung. A priori zweifelt niemand, dass dies eine
kosmische Naturgegebenheit ist. Tatsächlich bewegt sich die Sonne jedoch in
einem Kreisbogen, mit unterschiedlichen Orten ihres Erscheinens und Unterganges
am Tag und während des Jahres und es gibt gar keine vier Richtungen. Das
dynamische Geschehen der Sonnenbewegung friert der Mensch sozusagen ein und
formt es zu einem Kreuz, in dessen Mittelpunkt er selbst steht und von wo aus
er die Welt in vier Himmelsrichtungen und Zonen einteilt. Hier haben wir einen
Fall, wo die Symbolik, welche aus der menschlichen Anatomie erwächst und der
obersten Symbolhierarchie angehört, sich als ein Struktur bildendes Element der
Orientierung der umgebenden Welt aufprägt.
Paradiesgarten mit den Flüssen Euphrat, Pison, Gihon, Hiddekel |
Tibetisches Mandala aus:"Das Erbe Tibets" von Detlef Ingo Lauf; Kümmerly & Frey Verl., Bern, 1972 |
Im Zuge
einer Differenzierung werden allgemeine Symbole zunehmend zu individuellen
Symbolen. Hier nun eine Einteilung einer Symbolhierarchie beginnend bei
allgemeinen menschlichen Erfahrungen hin zu zivilisatorischen und letztlich zu
individuellen Erfahrungen bzw. Symbolqualitäten:
Symbole auf der Basis unseres Körpers (z.B. Umweltorientierung)
Symbole aus wesentlichen Umweltstrukturen (z.B. Himmel, Erde)
Symbole aus unserer zivilisatorischen Alltagsumwelt (z.B. Auto)
Symbole aus der individuellen Lebenserfahrung (z.B. Omamas
Garten)
Die
zwei ersten Kategorien werden in der Folge genauer beschrieben.
Die
nach folgenden zwei tieferen Hierarchien werden hier kurz angedeutet zwecks
besserer Übersicht.
Symbole aus unserer Alltagsumwelt
Diese
Symbole stehen hierarchisch tiefer als obige elementaren
Symbole. Beispiel der Dominanz eines elementaren Symbols über ein
Alltagssymbol: Wir befinden uns in einem Raum, sei es Keller oder Wohnzimmer.
Von oberster Bedeutung für die Zuordnung (ob UBW- od. BW-Bereich) wird die
Beleuchtung sein. Das Licht gehört der zweiten Hierarchie an. Das Licht ist
jedoch nur ein "kosmisches" Hilfsmittel und einer höheren Wertigkeit
untergeordnet, nämlich jener des Sehens und des daraus resultierenden des
Erkennens.
Einige
wesentliche Symbole der Alltagsumwelt als Beispiel (unvollständig):
Lebensräume (Straßen, Häuser etc.)
Mittel der Fortbewegung (zu Fuß, Auto, Bahn etc.)
Hindernisse und Hilfen
Geräte u. Kommunikationselemente wie Radio, Telefon etc.
Schwellen (Türen, Fenster, Brücken etc.)
Menschen, Tiere
Symbole aus der individuellen Lebenserfahrung
Es
handelt sich hierbei um Symbole, die jeder für sich in mühsamer Traumarbeit
selbst herausfinden muss. Ein jedes Symbol wie etwa Schule, Vater etc. hat
seine individuelle Nuancierung und Einfärbung. Vergessen wir nicht, dass die
Symbole aus der Erfahrung des Individuums gebildet werden und ihre persönliche
Geschichte haben.
Warum nur die ersten zwei Symbolhierarchien
beschrieben werden
Da sich
die Symbolmenge mit zunehmender Differenzierung erhöht, würde ein Besprechen
der letzten zwei Kategorien den Umfang dieser Schrift zu sehr ausdehnen. Es
soll hier nur eine Einführung zur Traumauswertung gegeben werden, aufbauend auf
einer biologischen Logik, gleichsam als Alternative zu den vielfachen
Traumbüchern mit Lexikon artigem Aufbau. Das Verständnis unserer Träume aus
einer Logik heraus ist einfacher zu entwickeln, als das Auswendiglernen
zahlreicher ungeordneter Symbolerklärungen.
Bewegtes und Unbewegtes |
Unter
den Umweltgegebenheiten, finden sich solche, welche schon seit Jahrmillionen
für unsere Spezies und ihre Entwicklungskette entscheidend waren (Flüsse,
Berge, Meer etc.). Diese haben sich tief in das instinktive Verhalten
eingeprägt bis hin zur Körperformung. Sie waren der entscheidende Antrieb für
die Vielfalt von Lebewesen.
Das
Programm unseres Gehirns, welches zur Entscheidungsfindung Prioritäten der
Wahrnehmung und des Handelns finden muss, muss zu diesem Zweck auch Prioritäten
in der Bedeutung der Elemente der Umwelt setzen. Was in der Umwelt
bedeutungsvoll ist, entscheidet unsere Biologie. Es sind jene Elemente, die für
unsere Existenz essenziell sind.
Bewegtes:
Etwas,
das sich bewegt wird unsere Aufmerksamkeit stärker auf sich lenken als
Unbewegtes. Ein auf uns zulaufender Hund etwa erfordert eine schnellere
Maßnahme als ein Stein oder Zaun. Auch die Geschwindigkeit ist hierbei ein
Kriterium. Wenn sich ein Auto direkt auf uns zu bewegt, so läuten die
Alarmglocken in uns.
Statische Strukturen:
Die
topographischen Grundstrukturen dagegen dienen eher der Orientierung. Sie sind
elementarer als sich bewegende Objekte. Die Grundstrukturen im Traum geben uns
Hinweise worum es sich handelt, ob es unserem Bewusstsein verborgen ist oder
integriert, ob es der Vergangenheit angehört oder der Gegenwart. Das ist bei
einem Traum auch zuerst zu klären und dann erst ist die Handlung
aufzuschlüsseln, die dem sich Bewegendem entspricht. Deshalb wird den topographischen
Grundstrukturen hier eine Priorität gesetzt.
Die
vier Himmelsrichtungen Handlung u. Wahrnehmung in der Horizontalen |
Ursprung
und Quelle unserer Orientierung und Beurteilung der Welt ist unsere Gestalt.
Aus unserer bisymmetrischen Bauweise ergeben sich
zwei Hauptrichtungen des Handelns und des (visuellen) Wahrnehmens. Vorne und
rückwärts sind die Hauptbereiche unserer vornehmlich zweidimensionalen Aktions-Welt.
Zwischen diesen zwei Hauptrichtungen sind die Zwischenbereiche links und rechts.
In den Zwischenbereichen können wir nur eingeschränkt wahrnehmen und handeln.
Die
horizontale Bewegungs- und Wahrnehmungsrichtungen:
Vorne,
rückwärts:
Handlung und Bewegung
Vorne: Nach vorne bewegen wir uns fort und nach vorne können auch unsere
Hände als Handlungsorgane optimal eingesetzt werden.
Rückwärts: hier gilt genau das Gegenteil - wir können uns kaum nach
rückwärts fortbewegen und auch kaum nach rückwärts handeln.
Wahrnehmung
Vorne: Verstärkt wird die auf vorne bezogene Handlungsfähigkeit durch
eines der wesentlichsten Sinnesorgane, nämlich die Augen:
Nach vorne sehen wir und als Folge dessen erkennen wir (deshalb ist das vorne
Liegende dem Bewussten zugeordnet)
Rückwärts: Nach rückwärts können wir nicht sehen, und neigen dazu uns aus
dieser Richtung unsicher und bedroht zu fühlen (da nicht einsehbar ist dieser
Bereich dem UBW zugeordnet).
Rauminterpretierte Zeitsymbolik
Vor uns liegt der Weg, den wir zu beschreiten beabsichtigen (Zukunft)
Hinter uns ist der Raum, den wir durchschritten haben (Vergangenheit)
Vorne
und rückwärts als Weg gibt es nicht nur in der Traumsymbolik, sondern auch in
der Graphologie. Dort zeigt sich im Ductus (z.B.
Neigung der Buchstaben) die Aktionsfreudigkeit bzw. die Introversion.
Seitliche
Richtungen
Die
Seitenbereiche sind Zwischenbereiche, bzw. Übergangsbereiche, sowohl was die
Handlungsfähigkeit, die optische Wahrnehmung betrifft. Dies ist kennzeichnend
für die damit verbundene Traumsymbolik.
Rechts: Da die meisten von uns Rechtshänder sind, ist diese Seite
mehr der Tat zugeordnet. Zeitlich wird diesem Bereich die Dämmerung zugeordnet
(eventuell die Abenddämmerung).
Links: Dieser Zwischenbereich ist den Gefühlen und dem Empfinden
zugeordnet. Ein Wahrnehmungs-Zwischenbereich ist ein Bereich des Erahnens.
Zusammenfassung
der vier Aktions/Wahrnehmungs-Richtungen:
vorne |
sehen/erkennen |
hell |
Tag |
Wachheit |
das Spirituelle |
rechts |
handeln |
dämmrig |
Abenddämmerung |
Verstand |
Vater |
links |
fühlen |
dämmrig |
Morgendämmerung |
Gefühl |
Mutter |
hinten |
instinktiv |
finster |
Nacht |
Das Unbewusste |
Unterwelt/Tod |
Die Bewegungsrichtung von links nach
rechts u. umgekehrt Bar-, Balgstrich, Malkreuz, |
Beim
Schreiben zeigt der Bewegungsverlauf von links nach rechts (bei Rechtshändern)
am deutlichsten die Zeitlinie in eben dieser Richtung. Deshalb findet sich auch
die älteste psychologische Ausdeutung in der Schriftdeutungskunde
(Graphologie).
Häufig
finden sich links/rechts Bewegungen als geometrisch abstrakte Sprachsymbole
dargestellt. So intellektuell manche dieser abstrakten Symbole auch erscheinen
mögen, so haben sich doch etliche von ihnen aus einem psychischen Empfinden
heraus entwickelt. Nur als kleiner Hinweis werden nachfolgend einige solcher
abstrakter Symbole erklärt. Die Einführung in ihr Verständnis erfolgt mit dem
Ziel uns auch im Alltag die ("Symbol wahrnehmenden") Augen zu öffnen
und uns zu zeigen, wie die Psyche und ihre Sprache allgegenwärtig sind.
Die geometrischen Symbole (Bar- u. Balgstrich)
Bar-Strich
(aufwärts) und Balg-Strich (abwärts) sind als Strich- und Ritzsymbole seit
ältesten Zeiten bekannt. Sie leiten sich aus der Topographie und ferner aus dem
Bewegungsablauf der Hand ab. Für Rechtshänder gilt der Bewegungsablauf beim
Schreiben von links nach rechts. Somit geht es rechts vorwärts und strebt dem
Zukünftigen zu. Wird die Vertikale mit einbezogen, so ergibt sich ein
Bewegungsablauf als Weg, der in diesem Fall bergauf führt. Dem Himmel, also der
aufstrebenden Bewegung wird dabei eine positive Qualität beigemessen. Umgekehrt
ist es beim Balg-Strich. Der abwärts verlaufenden Bewegung haftet etwas
Negatives an. Dieses Empfinden ist in uns tief eingewurzelt.
/ aufwärtsstrebend = Bar-Strich
\ abwärtsstrebend = Balg-Strich
Häufige
Traumvarianten dieser Grundsymbolik:
Stufen auf- und abwärts
Berghang
auf- und abwärts
Straße auf- und abwärts
Das Malkreuz
Im Malkreuz finden wir Bar- und Balgstrich vereint.
Es findet sich schon in ältesten Höhlen als Ritzzeichnung.
Hier das Malkreuz als Hexenkreuz, Symbol von Geburt und Tod.
Das
Malkreuz ist ein uraltes vorchristliches Symbol (Hexenkreuz), welches in
Kombination des Werdens (Barstrich) und Vergehens (Balgstrich), das immer
Wiederkehren von Geburt und Tod, Sommer und Winter, Jugend und Alter, Saat und
Ernte symbolisiert. Es symbolisiert das Zeiten Gesetz der Weltordnung und
bildet als Kreuz oder Malkreuz die Speichen des Sonnenrades. Dort kennzeichnet
es die Jahreswenden und die Tag- und Nachtgleichen.
Die
Bedeutung der Vertikalen oben - Mitte - unten |
Verglichen
zur Horizontale ist die Vertikale von geringerer Bedeutung, da sie für uns
weder eine Bewegungs- oder Handlungsrichtung ist und wir in der Vertikalen
praktisch nur Wahrnehmen können. Hinauf zur Sonne, den Sternen, Wolken und
Vögeln können wir nur hinblicken und was unter uns ist, in der Erde, ist uns
verborgen.
Unten/Mitte/Oben-Symbolik
als vertikale Aspekte des Lebensraumes:
Die
Unten/Mitte/Oben Symbolik entspricht nicht nur einer Raumordnung sondern auch
inneren Qualitäten, die sich logisch aus der Raumordnung ableiten lassen.
Oben ist das unerreichbare Lichthaft-Spirituelle (Sonne, Mond,
Sterne), die Quelle des Lichtes, das uns sehen lässt.
Mitte: Auf unserer Bewegungsebene ist der sichtbare Bereich und der
Aktionsbereich.
Unten (Erde) ist der nicht einsehbare Bereich (UBW).
o Oben: luftig,
gestaltlos, lichthaft, wissend, himmlisch, spirituell.
o Mitte: Oberfläche,
gestaltet, färbig. Dies ist unser bewusster Aktionsbereich, der sich in zwei
Hauptkomponenten des Handelns spaltet:
Gefühlsbereich symbolisiert durch alles Leben - Pflanzen, Tiere
Mentaler Bereich symbolisiert durch alles Konstruktive (Gebäude,
Technisches)
o Unten: fest, amorph,
finster, unwissend, Urgrund des Lebens.
Unten/Mitte/Oben-Symbolik
des Körpers:
|
oben: Kopf, das Geistige, das
Erkennen Mitte: Hände, Brust, links =
Fühlen, rechts = Denken unten: Abdomen, Füße, animalisch
triebhaft, unbewusst |
Religiöse und autoritäre
Aspekte der Oben-Symbolik:
Einer
der ersten wesentlichen Eindrücke der Kindheit ist die Begegnung mit den
Erwachsenen. Das kleine Wesen blickt hinauf zu den übermächtigen Erwachsenen,
speziell Mutter und Vater. Sie sind groß, oben (das Kind muss hinaufblicken),
sie wissen alles, können alles und bestimmen alles. Daraus entsteht das
religiöse Bild eines allwissenden, allmächtigen und alles bestimmenden Gottes.
Schale
- von oben empfangend
Die grundlegenden Symbole "Schale/Totenkahn" äußern sich nicht nur im Traum, sondern wir treffen sie auch im Alltag an, in Gebärden oder als Gebrauchsgegenstände, die wegen ihrer Eigenschaften in die Symbolsprache integriert werden.
Hier ist es die "Schale", ein empfangendes
Prinzip - so wie die Schale Flüssigkeit aufnimmt, die wir hineingießen.
In der Gestik finden wir die Schale als ein empfangendes Ausbreiten der Hände. In dieser Form ist es ein beliebtes Symbol im religiösen Bereich: Empfangen des göttlichen Segens.
"Totenkahn" nach unten orientiert, ausgießend
So, wie eine umgedrehte Schale ihren
Inhalt verschüttet, so empfinden wir beim Anblick eines gebeugten Menschen,
dass sich dessen Lebenskraft sich erschöpft hat. Der Blick ist wieder zurück
zur Erde gerichtet. In der Gestik findet sich
dieses Symbol als ein trauriges Hängenlassen des Kopfes.
Die Bezeichnung "Totenkahn" (= abnehmender Mond)
kommt von der umgekehrten Schale (ausgießen) die mit dem Vergehen in Beziehung
gebracht wird. Als solches ist dies auch das Symbol für den personifizierten
Tod. Dieser trägt auf seinem Herrscherstab oben als Attribut den Totenkahn in
Gestalt eines Sensenblattes. Auch der Schlapphut entspricht dieser Symbolik.
Zusammenfassung
der Unten/Mitte/Oben-Raumsymbolik:
oben |
ÜBW |
Gott |
Himmel |
sonnenhaft |
beschützend |
Mitte |
BW |
Mensch |
Oberfläche |
taghell |
umgebend |
unten |
UBW |
Dämon |
Erdinneres |
finster |
bedrohend |
Hell/Dunkel
|
Zu den
ersten Eindrücken des Lebens gehört das Erlebnis von Dunkel und Hell verbunden
mit einem Lebensrhythmus von Nacht und Tag. Ein erster Lebenseindruck ist
häufig folgender: In der Nacht findet sich das Baby stärker umsorgt, es bekommt
zu trinken und wird oft beachtet und aufgenommen. In der Nacht liegt es alleine
in der Wiege und ist der Finsternis ausgesetzt. Hierdurch prägt sich der Tag
als freundlich ein, die Nacht als beängstigend. In den folgenden Kinderjahren festigt
sich der Gegensatz von Tag/Leben, umsorgt sein. Die Nacht hingegen festigt ihre
Attribute Einsamkeit und Finsternis. Hell wird zum Guten, Dunkel zum Bösen.
Wenn der
heranwachsende Mensch seine Augen zur Orientierung, zum Lernen und Verstehen
verwendet, dann gewinnt Hell und Dunkel eine zusätzliche Bedeutung. Hell und
Dunkel, das beim Kleinkind eine emotionelle Bedeutung hatte, bekommt hier eine
zusätzliche intellektuelle Bedeutung im Sinne von Erkennen und Verstehen. Im
Hellen kann man sich orientieren und zurechtfinden (= "gut"), im
Dunklen erkennt man nichts, ist von Undefinierbarem, Nicht-Einzuordnendem
umgeben (= "böse").
Deshalb
ist in der Symbolik das, was erkannt wird, was bewusst ist, mit der Möglichkeit
des Erschauens und des Lichtes verbunden. Das Dunkle verbindet sich mit den
gegenteiligen Aspekten. Das Gefahrvolle bleibt bestehen, denn nach wie vor besteht
die Möglichkeit, dass etwas, was nicht gesehen werden kann und aus dem
Verborgenen agiert, im Prinzip eine potentielle Gefahr ist. Unsere Sprache, die
ja auch Ausdruck unserer Empfindungen ist, enthält viele Sprachelemente, welche
auf die Dunkel/Hell-Symbolik zurückgreifen: "Licht in eine Sache
bringen", "dunkle Machenschaften", "sein Gesicht hellt sich
auf", "eine finstere Miene machen", "dunkle Geschäfte",
"etwas ans Tageslicht bringen" etc.. Der emotionelle Aspekt ist in
diesen Redewendungen deutlich zu erkennen.
Auch in
der Mythologie wird der Nacht das Unheimliche zugeordnet.
Odin, die wilde Jagd
Es
ergibt sich in der Traumsymbolik folgendes Schema:
hell |
bewußt |
oben |
vorne |
vertraut |
dunkel |
unbewusst |
unten |
hinten |
bedrohlich |
Die
Elemente fügen sich auf Grund ihrer Eigenschaften nahtlos in die Dunkel/Hell
bzw. Unten/Oben Symbolik ein. Im Detail werden sie in einem eigenen Kapitel
besprochen. Nur zum besseren Überblick und in Bezug zur Hell/Dunkel Symbolik, werden
die Elemente aus der Perspektive des Sichtbarseins und Verbergens hier in einer
Tabelle zusammengefasst.
Feuer/Licht: |
erhellend |
gewichtslos |
Luft: |
durchsichtig |
leicht |
Wasser: |
trüb bis durchsichtig |
leichter als Erde |
Erde: |
undurchsichtig, dunkel |
schwer |
Farbe im Farblosen kann eine ähnliche Bedeutung
haben wie das Helle im Dunklen
Wohlbefinden und Schmerz Gut und Böse |
Nach den Erfahrungen von Lustvoll = gut und Schmerzhaft = böse teilt das Kleinkind seine umgebende
Welt in zwei Kategorien ein - Gut und Böse. Das führt zu: Begehren des Guten und Ablehnen des Bösen Mit späteren Jahren erfolgt eine
immer subtilere Differenzierung. Je weniger der Mensch differenzieren kann,
desto unentwickelter ist er und orientiert sich deshalb nach pauschalen
Kriterien. |
Der Lernprozess eines Säuglings beginnt mit emotionalen Kopplungen von
Erlebnisinhalten. Selbst in unserem Erwachsenenalter gibt es kein rein
intellektuelles Lernen, so sehr wir dies auch glauben mögen; alles Gelernte ist
mit Emotionen verbunden - oder wir werden es uns nicht merken. Je mehr
Emotionen wir in einen Merkinhalt legen, desto plastischer und tiefer wird
dieser im Gedächtnis haften bleiben (eine interessanterweise späte Erkenntnis
der Human-Medizin).
Der
Lernprozess erfolgt nach einem einfachen Schema. Es ist ein einfaches Muster,
das sich schon für das Lernverhalten der Tiere seit Äonen bewährt hat. Dieses
Muster besteht aus einer polaren Einteilung der Welt in "Gut" und
"Böse" mit später immer feineren Differenzierungen und Kombinationen.
Der Prozess beginnt beim Säugling mit einem Schema von angenehm und unangenehm.
Die mit den sensorischen Lebenseindrücken gekoppelten Emotionen werden als
Etikette dem Lerninhalt angeheftet, womit die Lerninhalte mit Qualitäten behaftet
werden - etwa den Qualitäten "gut" und "böse".
Alles wird
emotionell bewertet
Mit
zunehmender Erfahrung werden die Vernetzungen immer komplexer und abgestufter.
Kontraste schwächen sich, es gibt ein "viel Gut" vereint mit "wenig
Schlecht" und so weiter. Trotz dieser Abstufungen bleibt das Grundschema
von Gut und Böse erhalten. Damit auch beginnen die ersten Ansätze eines
religiösen Weltbildes und auch die künftigen Widersprüche innerhalb gereifter,
komplexer philosophischer und sozialer Systeme.
Zusammenfassend
kann man sagen: Traumsymbole sind psychische Qualitätsmarken von erlernten
Inhalten.
Somit
greift die Symbolsprache des UBW auf keine geheimnisvollen kollektiven
Ressourcen der Menschheit zurück, sondern auf einfache Strukturen, die jedem
Menschen funktionell angeboren und aus diesem Grund kollektiv sind. Die innere
Symbolsprache ist keine geheimnisvolle psychische Umformung der Objekte unserer
Welt, sondern ist die bewertende Etikettierung, die jedem Objekt und jedem
Geschehen anhaftet.
Der
Gradmesser für die Stärke der Bewertung in "Gut" und "Böse"
ist die anhaftende Emotion. Sind Objekte und Geschehen ohne Emotionen, so sind
sie zumeist Beiwerk.
Das Dämonische im Traum
Psychische
Aspekte - Neigungen und Wünsche, welche keine moralische, soziale, religiöse
Akzeptanz finden und deshalb verdrängt werden, zeigen sich in der Aggression,
die ihnen entgegengebracht wird. Im Traum sind diese Inhalte demnach von
dämonischer oder tierisch aggressiver Natur und versetzen den Träumer in Angst
und Schrecken. Flucht hilft hier nichts, sondern nur Toleranz, Liebe,
Verständnis und letztendlich die Akzeptanz eines Stückes Natur, das wir geerbt
haben und dem wir uns als "geistige Überwesen" nicht stellen wollen.
Einen psychischen
Inhalt kann man als Lebenseinheit verstehen. Leben, das man abtöten will wehrt
sich - in diesem Fall entstehen Aggressionen.
Aufstieg
und Entwicklung |
In
Hinblick auf unsere innere Evolution sind für die Traumsymbolik jene
Entwicklungsmöglichkeiten entscheidend, die in uns (als Person) stattfinden. Das
Äußere kann nur als Anregung bewertet werden. In Hinblick auf die oben/unten
Symbolik ist dieser Werdegang in folgendem Schema so dargestellt, dass das
Endziel oben, in der ersten Zeile und der Ausgang unten in der letzten Zeile
sich befindet. Die Entwicklungsstadien sind:
die Reifung - Weisheit verbindet
sich mit Liebe. Dies wird sehr oft als spirituell/religiöse Entwicklung
verstanden.
die Entwicklung des Erkennens bzw. der Vergeistigung
hin zur Weisheit.
die Entwicklung unserer Gefühle von
triebhaft-aggressiv zu ethisch-liebevoll.
Dazu gehört auch die soziale Entwicklung von egoistisch zu Anteil nehmend.
die Entwicklung der Vitalität von
stumpf zu vital
Die
innere Entwicklung läuft vom Unbewussten über das Bewusste hin zum
Überbewusstsein (Intuitiven, Schöpferischen). Hierbei kann man den Menschen als
aus vielen Teilaspekten (Archetypen) zusammen gesetzt verstehen. Jeder Aspekt
entwickelt sich zum Teil gesondert, beeinflusst jedoch durch seine
Wechselwirkung die anderen Persönlichkeitsaspekte. Entwickelte und
unentwickelte Aspekte ergeben in ihrem Wechselspiel ein komplexes
Persönlichkeitsmuster, das jeden Menschen eine Einmaligkeit verleiht.
Es ist
nicht uninteressant sich den Werdegang einer Pflanze vorzustellen, der gut in
die oben/unten Symbolik passt. Die Pflanze keimt im dunklen, in der Erde. Allmählich,
während ihrer Entwicklung, wächst sie dem Licht entgegen.
Mehr Details zur
Aufstiegsymbolik findet sich in obigem E-book
Symbolik
der Farben |
In der
Skala der Helligkeit findet sich die Symbolik der Vertikalen wieder. Hell ist
oben, dort wo der Himmel ist. Dunkel ist unten, der Bereich der Erde. Die
Farben liegen in den diversen Zwischenbereichen von Hell und Dunkel. Auch hier
haben sich für uns essentielle Erfahrungen als Symbolprägung für die Farben
entwickelt. Etwa Grün für Pflanzen und Rot für Blut. Über den Daumen gepeilt
werden die Farben in etwa wie in der nachfolgenden Tabelle den einzelnen
Bereichen der Psyche zugeordnet. Natürlich sind sie in ihrer Nuancierung und
auch in ihrer Aussage vielfältiger. Aber für den ersten Einstieg ist eine
vereinfachte Zuordnung übersichtlicher.
Licht |
Das Spirituelle, innere Wachheit
|
Sonne, Mond, Sterne, Licht |
Weiß, Gelb |
bewusst Gewordenes, integriert |
Weiße Tiere, Blüten etc. |
Blau |
das Mentale |
Luft |
Rot |
das Triebhafte, Emotionale |
Tiere |
Grün |
das Vegetative |
Pflanzen |
Schwarz |
das Unbewusste |
Erde, Keller, Nacht etc. |
Grün:
Unzählige male haben sich Bilder grüner Blätter in uns eingeprägt, so dass Grün
als Analogie für alles Pflanzliche in der Sprache unseres UBW verwendet wird.
Auf diversen Plakaten finden wir bisweilen eine Grünbetonung mit der Absicht
die vitale Natur mit dem beworbenen Objekt zu verbinden. Im Wohnungsbau
vertritt man die Ansicht, dass Grün beruhigend wirkt. Teilweise bringt man
diesen Aspekt durch Grünpflanzen in den Raum.
Orange:
Orange wird mit Vitalität und Wärme in Verbindung gebracht. Ein helles Orange
auch zusätzlich mit Sonnenschein.
Rot:
Rot kann je nach seiner Intensität belebend bis aufputschend wirken. Es wird
mit Energie oder auch mit Sinnlichkeit in Verbindung gebracht.
Blau:
ein helles Blau wirkt kühl, ebenso wie Weiß.
In
immer größerer Vereinfachung werden Farben bereits teilweise als Sprachelemente
verwendet, z.B. Rot als Signalfarbe mit der Bedeutung "Achtung".
Traumsymbolik der Elemente © copyright Alfred Ballabene,
Wien |
Ein
Wesensmerkmal der Elemente welches für ihre Symbolkraft ausschlaggebend ist, ist
ihre jeweilige Transparenz. Diese steht für die Durchschaubarkeit. Ebenso ist
die Schwere von Aussagekraft - das Schwere wird der Erde, dem Unten zugeordnet.
Beide Aspekte wie Durchlässigkeit für das Helle als auch die Schwere (das, was
nach unten zieht) sind Eigenschaften, welche der Symbolik der Vertikalen
angehören. Wenn Schweres dennoch durchsichtig wird, wie ein Bergkristall z.B.,
so bedeutet dies, dass ein erdhafter Aspekt (UBW) bewusst geworden ist und in
die Persönlichkeit voll integriert wurde.
Die
Vielfalt der Formen der Elemente führt zu einem differenzierten Symbolspiel.
Erde
Die Erde ist der Bereich des Unterbewusstseins, als auch der Ursprung alles Körperhaften. Hier ist die Wiege von allem Sichtbaren, das uns umgibt, ob lebendig oder nur materiell.
Je tiefer wir in die Erde vorstoßen, in desto tiefere Bereiche des Unterbewussten stoßen wir vor. Alles was in der Erde (UBW) eingebettet ist, ist starr und unwandelbar. So auch psychische Inhalte, die erst, wenn sie ans "Tageslicht" gehoben werden, geformt und integriert werden können. Das heißt, einzig das Bewusstsein ist in der Lage umzugestalten. Durch dieses wird der seit Jahrmillionen unveränderliche Instinkt geläutert und veredelt (sozialisiert).
Ebenso in der Tiefe der Erde finden wir alles aus unserer Vergangenheit stammende, das in den Zustand der Erstarrung verfallen ist.
T.: "Die
Gegend ist sehr urtümlich. Wir gehen weiter nach Nordosten, einen Flusslauf
entlang, gegen die Quelle zu.
Links von uns ragt aus verwitterten moosigen Gesteinsmassen eine dunkle
Steinskulptur, ähnlich jenen auf der Osterinsel. Ihre Züge sind starr, aber
erhaben, die Formen aber runder und natürlicher als jene der Statuen auf der
Osterinsel.
Dann hören wir davon, dass es ein Instrument gibt, das die unter der Erde
liegende Vergangenheit aufzuspüren vermag. Wir bekommen das Gerät und stellen
es auf eine Reichweite von 9 m ein. In 4 bis 6 m Tiefe finden wir eine
Hieroglyphenschrift im Lehm eingebettet."
Einzelne
Symbolelemente der "Erde"
o Fels: ein starrer,
bzw. erstarrter Bereich, sozusagen der Urgrund
o Stein: Ist die
festeste und dauerhafteste Erscheinungsform der Erde.
o Humus: oberste
Schichte des Unbewussten und bereits im Übergang zum Bewusstsein. Die
dynamischen (Gefühls-)Aspekte werden durch der Erde zugeordnete Tiere
(Schlangen etc.) versinnbildlicht.
o Erdarbeiten: aus dem
UBW Dinge an die Oberfläche holen im Sinne einer Bewusstwerdung
o Archäologische Ausgrabungen: Aufarbeitung vergangener prägender Erlebnisse
o Schatzhebung:
Erkenntnisprozess; alte Erlebnisse werden integriert und bereichern uns als
Lebenserfahrung.
o Gräberfunde: fast
vergessene Erfahrungen, Gefühle werden in Erinnerung gebracht und erfahren eine
Neubelebung.
o Etwas begraben: einen
seelischen Inhalt verdrängen. Es kann auch eine Differenz "begraben"
werden ("einen Streit begraben"). Dies bringt, wenn zwar keine
Lösung, so doch die Beilegung eines Konfliktes (aus akut wird latent).
o Höhle: wenn die Erde
ihre Umklammerung löst, so bildet sich der Hohlraum. Dieser ist, wenngleich
noch im Dunkeln, dennoch bereits zugänglich. Der noch im UBW verankerte Inhalt
befindet sich in einem Bewusstwerdungsstadium. Höhlen, Grotten sind Gebilde der
Natur und symbolisieren instinkthafte Aspekte, die in einem Bewusstwerdungsprozess
integriert werden. Die Rückbesinnung auf diese erdhaften Kräfte stärkt die
Vitalität und Lebenskraft des Menschen. Somit stellt eine natürliche Höhle die
Verbindung mit dem Urgrund dar, weshalb Höhlen in den verschiedensten Kulten
und Religionen schon immer eine große Bedeutung hatten.
o Keller, Gruft, Krypta:
dies sind durch den Menschen geschaffene Hohlräume. In ihnen befinden sich
Elemente als Symbol für Erlebnisse aus der Vergangenheit, die noch nicht
verarbeitet wurden, irgendwie abgelegt sind und noch einer Klärung und
Integration bedürfen.
o Versteinerungen: Gefühlselemente
die noch starr im UBW ruhen, in der gegenwärtigen Phase jedoch einer
Aufarbeitung entgegensehen (und deshalb an das Tageslicht gelangen).
Wasser
Wasser "schillert" in
seiner Symbolbedeutung und hat mehrere Grundbedeutungen (die miteinander nicht
im Widerspruch sind).
·
Auf der
Dunkel/Hell-Skala (UBW-BW-ÜBW) nimmt Wasser einen Stellenwert zwischen Erde und
Luft ein.
·
In den Qualitäten ist
Wasser weniger starr als Erde (Inhalte sind weniger starr)
·
Als Element ist es dem
Gefühl zugeordnet
·
Energetisch wird das
Wasser der Polarität Yin (siehe Akkupunktur) zugeordnet. In Träumen werden die
entsprechenden Meridiane oft als Wasserleitungen, Drainagen, Bäche und Flüsse
dargestellt. Ein Yin-Überschuss zeigt sich als Rohrbruch, Überschwemmung etc.
Auf dem
Wege der Vergeistigung ist Wasser bereits weniger dicht als die Erde. Demnach
ist Wasser ein Substrat, welches weniger als die Erde und mehr als die Luft
verdeckt. In seinem Reinheitsgrad kann es alle Zwischenstufen von sehr trüb
(oder schlammig) bis glasklar einnehmen und somit eine Art Barometer zur Nähe
oder Entfernung der Bewusstwerdung bilden (symb.: durchsichtig = einsichtig).
Auch kann im Wasser durch die Tiefe ausgedrückt werden in welch tiefer
Versenkung sich der Inhalt befindet. Während des Prozesses der Bewusstwerdung
sind Tauchexpeditionen oder Schwimmen in tiefe Bereiche hinab, häufige
Traummotive.
Einzelne
Symbolelemente des Wassers
o Meerestiefe: Bereich
des UBW
T.: "Mit meinem Bruder bin ich nach Spanien gefahren.
Wir entdecken im Meer in einer Tiefe von 3000 Metern eine Fundstätte von
Büchern, die aus der Zeit der Bibliothek von Alexandria stammen sollen. Sie
sind alle durch Mangan oder Magnesium versintert, und so völlig erhalten
geblieben. Nun versuchen wir sie zu bergen. Wir lassen einen grellen
Scheinwerfer hinunter, der die Fundstelle ausleuchtet. Ein
Unterwasserstaubsauger holt die Bücher an die Oberfläche. Es entstehen aber
durch das grelle Licht bereits Algen, die eventuell die Bücher angreifen
könnten. Man muss etwas dagegen tun."
o Wellen: Zeichen der
Bewegung (Belebung).
o hohe Wellen:
aufgewühlte Gefühle
o Sturzflut: Gefühle
brechen über jemanden herein
o Trübung:
§ undurchsichtig = im Sinne des Nicht-Erkennen-Könnens (wenig
bewusst)
§ unsauber = Gefühle stehen in Konflikt mit der Moral
o Fluss:
§ im Sinne einer Zeitkomponente: Fluss des Lebens; Rückschau
bzw. Extrapolation der Zukunft, als eine mögliche Perspektive von der jetzigen
Ausgangslage her gesehen. (siehe auch Wegsymbole). Kennzeichen dieser Träume
ist, dass das Wasser nicht im Bedeutungszentrum steht, sondern eher die am Ufer
vorbeiziehende Welt.
E.:
"Vom Flugzeug aus sehe ich unter mir einen Fluss. Ich sehe Hügel, Berge,
Täler und viele Nebenflüsse, von denen manche durch den Fluss hindurch fließen.
Der Eindruck des blausilbernen Wassers ist sehr deutlich und ich weiß, der
Fluss ist mein Leben, das durch die Begegnungen immer reicher wird. Jedes Zusammentreffen
mit einem anderen Fluss ist eine Begegnung. Ich sehe auch deutlich wie manchmal
ein Flussarm den Fluss verlässt."
(Am Abend war ich sehr deprimiert eingeschlafen. Ich dachte mein Leben nähme
eine ungewisse Bahn, ohne Sinn und Ziel, ich werde geschoben und gedrängt und
habe nicht die Macht und nicht die Kraft mein Leben zu lenken. Als ich aus dem
Traum erwachte, wusste ich, dass der Fluss unaufhaltsam seinem Ziel zustrebt.
Das Bild des Flusses war wunderschön und prägte sich in mir ein. Der Traum
beendete eine Monate dauernde Krise und ich fühle
heute noch wie aus der Erinnerung an den Traum mir Kraft zufließt.)
§ Fluss als dynamische Bewegungskomponente: Wasser als Yin
oder Primärenergie (Wasser des Lebens) in seinem (belebendem) Fluss durch den
Körper.
§ als dynamische Bewegungskomponente: Fluss der Gefühle
(hierbei wichtig: Menge, ob viel oder wenig; Dynamik: träg fließend oder
reißend).
In
beiden der letzteren Symbole mit dynamischen Bewegungskomponenten ist das
Wasser im Bedeutungsmittelpunkt und ist ein Element, das entscheidend auf seine
Umgebung einwirkt - Überschwemmung, bewässern, verdörren lassen etc.
o Quelle: aus dem
Urgrund (UBW) hervorkommendes Wasser des Lebens (belebend)
o Springbrunnen: sehr
dynamischer (Gefühls-) Prozess einer Belebung aus der Tiefe des UBW.
o Regen: kommt vom
Himmel = das Wasser des Lebens (Gefühle) wird vom Geist (Luft, Höhe) belebt und
erneuert fällt es belebend und Fruchtbarkeit bringend auf die Erde. Im
Traumleben versinnbildlicht es eine Form der Umwandlung und Neuwerdung.
o Gewitter: Im Gewitter
vereinigt sich der Regen mit Sturm und Blitz. Der Regen gehört als Wasser der
Gefühlssphäre an, während der Sturm das Zeichen einer heftigen geistigen
Bewegung ist. Der Blitz ist ein Einbruch der intuitiven Sphäre, ein Erleuchten,
Erkennen, mit dem gefährlichen Aspekt die alte Ordnung zu zerstören. Das
Gewitter ist somit Ausdruck einer heftigen Gemütsbewegung, eines seelischen
Aufruhrs.
o Nebel: Symbol der
Verdeckung, Verschleierung, Umnebelung Der Nebel kann erstens ein Symbol dafür
sein, dass das Bewusstsein durch eine Verschleierung die Dinge nicht klar erkennen
kann. Als zweites kann der Nebel ein Schwellensymbol sein - die andere Sphäre,
die hinter dem Nebel liegt (Bewusstseinssphäre wie UBW, BW, oder die Welt der
Toten, Jenseits) ist nicht erkennbar, kann jedoch betreten werden, wenn man es
wagt durch die Verschleierung zu gehen.
o Schnee, Eis: wenn
Schnee und Eis in strahlendem Weiß uns entgegen leuchten, so ist es
wahrscheinlich, dass diese eine vergeistigte Yin-Energie sind (Ajna-Licht).
Sind Schnee und Eis ohne Lichtkraft, so deuten sie auf eine Gefühlskälte oder
Gefühlserstarrung hin und zwar auf unsere eigene oder als Attribut auf die
Gefühlskälte eines anderen Menschen. Es ist schwer, zwischen mangelnden Gefühlen
und unterdrückten Gefühlen zu unterscheiden, die sich beide im Schnee äußern
können, denn Schnee ist ja nicht nur kalt, sondern deckt auch zu. Dieses
Zudecken (Unterdrücken) kann eine Folge starker seelischer Belastungen sein und
die Folge einer Lebensweise, in welcher die Umwelt jegliche Art von
Eigenmanifestation verbietet. Für mich typisch sind hierbei Schneeträume, wobei
ich mich im Umfeld des Bundesheeres befinde oder im Heim (während der
Mittelschulzeit lebte ich mehrere Jahre in einem Heim) oder in der Firma meines
Vaters (der war mir und anderen gegenüber despotisch). Gleichzeitig stapfe ich
in diesen Träumen mühselig durch den Schnee und komme kaum weiter (Symbol für
die behinderte innere Entfaltung in jenen Zeiten). Selbstverständlich kann Schnee
und Eis im Traum auch eine Tagesrückwirkung sein (das gilt ja für alle Symbole,
aber hin und wieder kann es nicht schaden darauf hinzuweisen, weil im
Interpretationseifer gerne darauf vergessen wird).
o Wüste: auf Grund der
Wasserarmut kann die Wüste auf eine Gefühlsarmut hinweisen. Die Wüste kann
jedoch auch als Symbol für eine alles ausdörrende Hitze sein, also für
Yang-Überschuss (siehe Akkupunktur) (in der Ausdeutung der Traumsymbole wird
hier besonderer Bedacht auf Training in der Meditation und Energetik genommen -
und hier kommen solche Symbolhinweise auch häufiger vor als im
Alltagsgebrauch).
o Ausgedörrter Flusslauf
bzw. Wasserbecken: ein trockener Flusslauf weist auf Wassermangel durch zu
wenig Zustrom hin - also Energiemangel (und nicht Hitzeüberschuss wie bei der
Wüste). Der Energiemangel kann auf einen Mangel an Libido, sexueller Energie
oder mangelnde Lebenskraft hindeuten.
o Hebung eines Schatzes
aus dem Meer: kommt häufig bei Psychoanalysen vor und zwar dann, wenn das
analytische Verfahren in die Tiefe dringt und das innere Problem einer Lösung
nahe bringt. (Beispiel siehe Rubrik "Meerestiefe")
Luft
Im
ersten Augenblick ist man geneigt, dem Sphärenbereich der Luft in den Träumen
eine Seltenheit zuzusprechen. In Wirklichkeit ist jedoch unser ganzer
Lebensbereich von der Luftsphäre umgeben. Auch wenn wir nicht wie die Vögel
durch die Luft fliegen, so sind wir doch von Luft umgeben und atmen Luft. Somit
entspricht die Luft unserem normalen Lebensbereich und unserem üblichen Bewusstseinsbereich.
Die
Vögel sind Wesen, welche sich von unserer Lebenssphäre (der Oberfläche) abheben
und einem Bereich zwischen dem Kosmischen und unserem Bereich angehören,
beziehungsweise zwischen beiden Bereichen vermitteln (siehe z.B. ein Mensch mit
Flügeln, nämlich ein Engel, ist ein Repräsentant der Himmelssphäre).
Luft
als Element gilt als Symbolelement des Denkens, des Verstandes.
Einzelne
Symbolelemente der Luft
o Wind: Der Wind trägt
eine Dynamik in sich und ist Symbol für eine augenblickliche, mitunter heftige geistige
Bewegung. Altes wird in Frage gestellt, Neues tritt auf den Schauplatz des
inneren Geschehens. Es ist gut, wenn der Mensch zu diesem Zeitpunkt gefestigt
ist und sein inneres Gleichgewicht behält. Das Kentern eines Schiffes (auf dem
wir uns befinden) ist eine Warnung vor innerem Gleichgewichtsverlust. Es ist
dies eine Warnung, denn ein echter Gleichgewichtsverlust äußert sich in
chaotischen und bedrohlichen Träumen mit hoher Emotionalität. Siehe auch Wind
als Traumsymbol bei Abhebungen des feinstofflichen Körpers.
o Flugzeug:
§ Flugzeuge als technische Produkte stehen für Ideen und
Wünsche (diese sind mentale Konstrukte). Man kann noch hinzufügen,
dass diese Ideen und Wünsche wenig realitätsbezogen (bodenverhaftet) sind. Sehr
häufig kommt es dann auch zu Flugzeugabstürzen, was die Nichterfüllung
solcher Vorstellungen bedeutet (Wünsche od. Vorstellungen sind "zu Bruch
" gegangen).
§ Flugzeuge als eigene Transportmittel haben eine
andere Bedeutung: es ist das schnelle geistige sich Fortbewegen von
einem Ort (Bewusstseinsraum) zum anderen. Als solches kann das Flugzeug auch
ein Schwellensymbol sein und den Übergang von einem Zustand zum anderen
vollziehen (z.B. vor dem Aufwachen - Übergang vom Schlaf- zum Wachbewusstsein).
§ Feindlicher Flugzeugangriff (mit Beschuss). Dies sind
mentale Angriffe uns gegenüber (Verbreitung eines schlechten Rufes,
Beschimpfungen etc.)
o Regenbogen: verbindet
Himmel (Licht) und Erde, sowie Luft und Wasser. In seiner harmonischen
Vereinigung aller vier Elemente ist der Regenbogen ein Symbol der Ganzheit und
Vervollkommnung (zumeist eine Ankündigung einer Vervollkommnung). Dies kann
sich auch auf einzelne Aspekte oder Inhalte beziehen.
o Feder: Teilsymbol, das
für den Vogel steht.
Licht/Feuer
In der
Alchemie ist Feuer das vierte Element. Es ist ein besonderes Element, denn mit
Feuer konnte der Alchemist arbeiten, es entflammen und durch Feuer die
verschiedensten Prozesse einleiten. Als kosmisches Prinzip galt jedoch selbst
in der Alchemie das Licht, symbolisiert durch Sonne, Mond und Sterne.
In
üblichen Träumen treten die hohen kosmischen Prinzipien, nämlich als leuchtende
Sonnen- oder Mondträume, selten in Erscheinung. Gelegentlich jedoch als Folge von
Lichtmeditationen oder Licht-Visualisationen.
Sonnenträume sind meist von einer euphorischen Emotionalität begleitet und auch
meist luzid.
Wenn
Feuer nicht als bedrohliches Hitzesymbol auftritt, dann kann es durchaus dem
Lichtbereich zugeordnet werden. Im Feuer wird Abgelegtes, Belastendes (= unrein)
durch einem Umformungsprozess in Licht und Luft übergeführt, d.h. bewusst
gemacht und in die Persönlichkeit als wertvolle Erfahrung integriert.
Erstausgabe Wien, 2016, ergänzt 2017
Urheber- und Publikationsrechte aller Bilder von Alfred Ballabene. Texte von Alfred Ballabene, weiters Texte aus Zuschriften, die auf Wunsch der Korrespondenzpartner anonym gehalten werden. Literaturstellen sind mit genauem Zitat versehen.
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Alfred Ballabene