Alfred Ballabene
alfred.ballabene@gmx.at
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Von Besessenheit spricht man, wenn ein Mensch von einer
fremden Intelligenz kontrolliert wird oder eine solche als Mitbewohner seines
Körpers erlebt. Dieser Mitbewohner mischt sich in aufdringlicher Weise überall
ein und versucht durch "Ratschläge" oder Befehle seinen Willen
durchzusetzen. Wenn es ihm möglich ist, wendet er auch Gewalt an durch
Willensdominanz. In den schlechtesten Fällen werden ganze Körperpartien oder
der ganze Körper von dem Besessenheitsgeist übernommen und die betreffende
Person ist nur noch willenloser Gast im eigenen Körper.
Ein guter und empfehlenswerter Übersichtsartikel:
http://www.spiritualresearchfoundation.org/de/besessenheit
Zwischen Umsessenheit und Besessenheit besteht nur ein
gradueller Unterschied. Im Grunde genommen sind es die gleichen Geister:
1) Verstorbene, die derart an materiellen Werten hängen und
nicht willens sind die materielle Welt zu verlassen. Deshalb verbleiben sie
erdgebunden. Sie versuchen den Körper eines Menschen zu übernehmen, um sowohl
wieder intensivere Sinneseindrücke wahrnehmen zu können und um des Weiteren
irdische Wünsche ausleben zu können.
2) Verstorbene, die in ihrem Leben viel Schlechtes getan
haben und die dem Sog der tieferen Dunkelebenen entgehen wollen, wohl wissend,
dass sie dort ein elendes Leben führen müssten. Oft haben sie einen Hass auf
alle Menschen, die noch verkörpert sind und denen es besser geht. Wenn es ihnen
gelingt einen menschlichen Körper zu übernehmen, so versuchen sie diesen
Menschen zu ruinieren, indem sie diesen zum Alkoholismus oder zum Rauschgift
animieren und diese Menschen solcherart ins Elend treiben. Das verschafft ihnen
Genugtuung und erleichtert ihnen zusätzlich die Kontrolle.
Wenn
ein Besessenheitsgeist in einen menschlichen Körper eingedrungen ist, so erlebt
er diesen als einen Hohlkörper. Somit ähnlich wie ein Fass. Das aurische
Sperrnetz, das er an einer Stelle durchbrochen hat, wird in seiner restlichen
Gesamtheit als Wand empfunden. Da der Besessenheitsgeist ein astrales Wesen
ist, ist für ihn der materielle Körper nicht existent. Das heißt, er nimmt
keine inneren Organe wahr, keine Blutzirkulation und all das, was mit dem
irdischen Körper zu tun hat. Die Außenwelt nimmt er nur telepathisch über
seinen Wirt wahr, also über die astrale Existenz des inkorporierten Menschen.
Ein
Besessenheitsgeist erlebt den Körper als hohl
Diese Wahrnehmungen wurden von mir und anderen Personen in
der Tiefentspannung (IBE-Zustand) wahrgenommen. Aus meiner Warte waren diese
Versuche lästig aber niemals eine Gefahr. Wohl aber interessant, um daraus zu
lernen.
Klopfempfindungen an den Fußsohlen
Ballabene: "Sehr häufig fühlte ich ein Klopfen in der
Mitte meiner Fußsohlen. Dem Gefühl nach war dies so, als ob jemand an eine Tür
klopfen wolle, um Einlass zu finden, jedoch nicht in höflicher Art, um auf ein
Herein zu warten, sondern eher als Versuch die Türe zu durchbrechen. Meiner
Empfindung nach hatte ich das Gefühl, als ob an der Fußsohle eine Membran oder
Schutzschichte wäre, die den Zugang fremder Wesen zum Körper verwehrte. Der Körper
wurde bei all diesen Übungen prinzipiell als hohl empfunden. Diese
Erscheinungen waren in einem OBE-Vorstadium, in welchem ich mich bereits
teilweise frei mit meinem Fluidalkörper bewegen konnte, jedoch noch nicht in
der Lage war den materiellen Körper zu verlassen (Teilloslösungen von Armen und
Beinen waren möglich).
Wenn das Klopfen nicht nach ließ und zu aufdringlich wurde,
beugte ich mich mit meinem Fluidalkörper vor und tastete mit meinen Händen die
Gegend um die Fußsohlen ab (in diesem Stadium konnte ich nichts sehen und war
von Schwärze umgeben). Fast immer kam ich hierbei mit fremden Händen in
Berührung, die sich fest anfühlten, ganz so wie normale Hände. Besonders
auffällig war mir einmal eine stark behaarte muskulöse Männerhand. Ich umfasste
dann diese Hände und schleuderte dann den Geist weit von mir weg.
Die Art, mit welcher Leichtigkeit ich diese Geister weit
wegschleudern konnte, war für mich immer eine Genugtuung und ein Erlebnis der
eigenen Stärke. Ein einziges Mal nur war ein Geist so schwer, dass ich ihn nur
mit Mühe wie einen schweren Sack hochstemmen konnte, um ihn hinter meinem Kopf
aus dem Fenster zu werfen (ich versuchte zumeist in einem Lehnstuhl in den
OBE-Zustand zu gelangen. Der Stuhl stand vor einem Fenster)."
Klopfen an der Basis der Wirbelsäule
Ballabene: "Dieser Eindruck war für mich unangenehmer
als das Klopfen an den Fußsohlen, da ich dies als mir näher und gefährlicher
empfand. Es ereignete sich nur sehr selten. Durch diese Art des Versuches der
Geister zu einer Inkorporation zu gelangen, erlebte ich auch (ein einziges Mal
in meinem Leben) den Vorgang einer Besessenheit:
Ich fühlte an der Basis meiner Wirbelsäule ein starkes
Klopfen. Das Gefühl war ein voll körperliches Empfinden. Ich griff mit einer
(feinstofflichen) Hand dort hin, um den Geist abzuwehren, es gelang mir jedoch
nicht etwas in den Griff zu bekommen. In der nächsten Sekunde schon war der
Geist in mir drinnen. Laut hörte ich seinen triumphalen Aufschrei "jetzt
hab ich dich". Diese Stimme war in mir und sehr laut und so als wäre mein
Körper ein kleiner hohler Raum. Ich blieb in dieser Situation sehr nüchtern und
sachlich. Der erste Gedanke war: "der bekommt alles mit, was ich denke,
ich muss also bei meinen Aktionen eine jegliche formulierte Gedankentätigkeit
vermeiden". Dann stellte ich mir vor, wie ich alle meine seelischen
Aussendungen zurückholte. Dieser Vorstellung lag der Gedanke zugrunde, dass ich
zu vielen Personen (auch jenseitigen) oder Dingen seelische Verbindungen
aufrecht erhielt, um Kräfte und Informationen auszutauschen. Das dachte ich mir
als Seelenkräfte, die dort anhafteten (nach chassidischer Lehre Seelenfunken).
Bei dem ganzen Vorgang der "Zurückholung" ließ ich mir Zeit und er
dauerte mehrere Sekunden. Während dieser ganzen Zeit war der Geist still und
wartete angespannt auf das, was da kommen würde.
Als ich das Empfinden hatte von geballter Kraft erfüllt zu
sein, fasste ich in mir den Entschluss: "den werfe ich nicht einfach
hinaus. Die dichtere Substanz behalte ich mir ("Fluidalmaterie") und
den Rest von dem Geist atomisiere ich". Dann schlug ich blitzschnell zu
und in einem explosionsartigem Vorgang schleuderte ich den Geist wie atomisiert
durch alle Poren hinaus. Anschließend hörte ich in mich hinein. Es herrschte
Stille und ich fühlte mich sehr wohl und gestärkt."
In einem Fall von Besessenheit, der mir zugetragen wurde,
wurde der Geist langsam Stück für Stück in die Peripherie des Körpers und dann
aus dem Körper hinaus gedrängt. Auch das war ohne jegliche Nachwirkungen.
Besessenheit nach
Steigerung in Selbstmitleid.
"Ich war
von großen Schuldgefühlen geplagt und machte mir seit Tagen schon Vorwürfe über
mein Verhalten. Ich heulte und bat meinen jenseitigen Seelengefährte mehrmals
um Verzeihung.
Dieser Zustand
ging so eine Tage weiter. Eines Abends, während ich daran dachte, was geschehen
war, stieg plötzlich in mir ein Gedanke auf. Ich war doch gar nicht schuld an
dem Ganzen! Schuld daran sei F., der mich durch sein rücksichtsloses Verhalten
dazu gebracht hatte, dies oder jenes zu tun, was mir nun peinlich war. Er wäre
eigentlich die Ursache hierfür, weshalb ich mir nun große Vorwürfe mache.
Das stimmt
doch, dachte ich daraufhin weiter. Wenn F. nicht gewesen wäre, würde ich mich
heute nicht in dieser unglückseligen Situation befinden. Er war schuld.
Wut und Groll
stiegen in mir auf. F. sollte nicht davon kommen, er musste ebenfalls leiden so
wie ich es nun tat.
So dachte ich
in jenen Momenten und merkte nicht wie mich aus Scham, Kummer und
Selbstvorwürfe, kalter Hass und Rachegefühle übermannten.
Da spürte ich
ein subtiles aber sehr unangenehmes Ziehen in der Magengrube. Etwas floss in
mich hinein. Kaum hatte ich begonnen das zu spüren, als ich in einen sehr
eigenartigen Zustand fiel: ich fing zu zittern an und heulte nun laut. Ich fühlte
mich zweigeteilt. Ein Teil von mir, zu dem ich wie es schien, keinen Zugang
hatte, fühlte sich elendig, wimmerte und zitterte. Ich dagegen war verwirrt
über diesen Zustand und konnte es mir nicht erklären und wusste nicht einmal zu
sagen, was die Ursache für jenen Zustand war, denn es hatte mit dem
eigentlichen Grund der Situation nichts mehr zu tun. Es war ein Wimmern vor
Angst und Unglücklichsein und nicht wegen Schuldgefühlen und Reue wie ich all
die Tage gehabt hatte.
Der Zustand
intensivierte sich, doch ich wusste intuitiv, dass dies kein
Nervenzusammenbruch war, sondern ein Geist in mir durch die negativen Gedanken
und Gefühlen Zugang gefunden hatte. Ich hatte dies als ein Ziehen im
Solarplexus erspürt. Der Geist befand sich nun in mir, aber es gefiel ihm
offensichtlich nicht sonderlich. Denn er musste mich, um Kontrolle zu haben, in
der Folge gänzlich beherrschen und das war jetzt ein schwieriges Unterfangen,
da ich ja im Umgang mit Geister doch einige Erfahrungen hatte und daher weder
Angst zu erregen oder Imponiergehaben Einfluss hatten. Hinzu kam noch, dass
trotz der negativen Gedanken ich durch und durch entschlossen war dem geistigen
Wege zu folgen und das Richtige zu tun. Leider war ich an jenen Tagen in einer
falschen Schiene geraten und jener Geist hatte die Chance genutzt und mich
besessen gemacht. Meine Grundschwingung gefiel ihm aber offensichtlich nicht
und nun wimmerte er.
Was mich
betrifft, so war es so, dass ich durch meinen Guru Vayu wusste, dass es sehr
wichtig war die Nerven zu behalten und auf keinen Fall mich preis zu geben.
Also blockte ich nun alle Gedanken und Gefühlen ab und richtete meinen Geist in
der größten Anstrengung auf die Kundalini und gab ihr den klaren Impuls
aufzusteigen und den Eindringling hinaus zu werfen. Ich habe mit der Kundalini
seit dem Yoga schon immer kommunizieren können, aber ich habe ihr niemals
Befehle erteilt. Diesmal aber war die Not so groß und ein Eingreifen so
dringend, sodass nur eins wichtig war, nämlich einen klaren inneren Befehl zu
erteilen, und die Kraft so mit voller Wucht auf das Ziel zu konzentrieren. In
diesem Sinne habe ich in jenen Momenten der Kundalini einen klaren Befehl
erteilt.
Sie stieg
daraufhin auf und zwar als ein konzentrierter Strahl. Sie kam mit solcher Wucht
empor, dass ich dabei heftig zuckte und es mir hell vor den geschlossenen Augen
war. Sie schoss durch die Fontanelle empor und dann war Ruhe.
War ich bis
dahin zwei geteilt und am wimmern und heulen, so kehrte nach der Kundalini
Aktion augenblicklich Ruhe ein. Und welch eine Ruhe! Ich horchte in mir hinein:
nichts. Ich fühlte nichts Fremdes mehr in mir.
Lammfromm legte ich mich nun hin zum Schlafen. Aber vorher gelobte ich mir, nie
wieder ins Selbstmitleid und negative Gedanken zu verfallen und dem Bösen so
Grund zu geben einen dunklen Zustand in mir zu schüren. Die Kundalini hatte mir
zum Glück geholfen, aber auch das Wissen, das ich von meinem Guru Vayu erhalten
hatte. Beides sind unabdingbar, denn was nützt Wissen wenn man keine Kraft hat
und wie soll man sich wehren wenn man nicht weiß, womit man es zu tun hat und
worauf es dabei ankommt."
Literatur - Protokolle von Gesprächen mit
Besessenheitsgeistern
Dr. med. Carl Wickland: "30 Jahre unter
Toten".
REICHL VERLAG ISBN 3-87667-0004-4
Wie können Menschen mit Symptomen der Besessenheit geheilt
werden. Diese Frage beschäftigte Dr. med Carl Wickland (1861-1937) als Arzt und
Leiter des "National Psychological Institut" in Kalifornien.
Mit Hilfe der medialen Fähigkeiten seiner Frau führte Dr. Wickland, mit
sogenannten "erdgebundenen Geistern" Gespräche, welche in dem
vorliegenden Buch wortgetreu wiedergegeben werden. In diesen Gesprächen werden
die möglichen Einflüsse und Wechselwirkungen geistiger Wesenheiten auf die
Patienten gezeigt.
In den Sitzungen befreit die Frau von Carl Wickland als
Medium besessene Personen, dadurch, dass sie die Geister in sich aufnimmt
(vorübergehende Besessenheit). Carl Wickland als Seanceleiter spricht dann mit
den Geistern, die sich über das Medium verbal äußern. Hierbei kommen die
Beweggründe der Geister zur Sprache, weshalb sie den Körper einer Person in
Besitz genommen haben. Im Gespräch wird versucht die Besessenheitsgeister
umzustimmen. Dies gelingt sehr oft. Wenn die Geister jedoch nicht bereit waren
von ihrem bisherigen Vorhaben abzulassen, so drohte ihnen Wickland mit
Elektroschocks, was zumeist seine Wirkung nicht verfehlte.
Dr. med. Carl Wickland mit seiner
Frau
In manchen Formen der Psychose kommt es vor, dass
unterdrückte Persönlichkeitsaspekte sich verselbstständigen. Volkstümliche
Witze handeln gelegentlich von Personen, die sich selbst für Napoleon oder
Kaiser Augustus halten. Das sind vereinfachte Beispiele für solche Vorgänge.
Nach gängiger wissenschaftlicher Auffassung ist die
Entscheidungsgewalt in uns, die wir Ich nennen, kein organisches Gebilde,
sondern eine Funktion. Als Funktion kann sie zufriedenstellend arbeiten oder
auch gestört sein (z.B. bei Schizophrenen). Die Funktion besteht in der
Zusammenarbeit verschiedener Gehirn-Areale, die ihre gespeicherten Erinnerungen
zur Verfügung stellen. Da bei einem gesunden Menschen dem jeweils dominanten
Persönlichkeitsaspekt alle cerebralen Resourcen zu Verfügung stehen, besteht
zwar eine Variabilität des Erscheinungsbildes der Person, jedoch kein Bruch in
der Bewusstseinskontinuität. Anders ist es bei psychisch kranken Menschen, wenn
verschiedene Persönlichkeitsaspekte sich die informativen Resourcen aufteilen
und anderen, konkurrierenden Persönlichkeitsaspekten verweigern. Wir haben es
dann mit einer schizophrenen Persönlichkeitsspaltung zu tun und dem
abwechselnden in Erscheinung Treten verschiedener "Persönlichkeiten".
Eine solche Situation finden wir in dem "Klassiker", dem Bericht von
Staudenmaier anschaulich beschrieben:
"Die Magie als experimentelle Naturwissenschaft"
von Dr. Ludwig Staudenmaier,
verschiedene Verlage, z.B. Akademische Verlagsgesellschaft , Leipzig, 1922.
(genaues Zitat am Ende)
"Allmählich hoben sich einzelne Halluzinationen immer
deutlicher und bestimmter heraus und kehrten öfters wieder. Schließlich
bildeten sich förmliche Personifikationen, indem z. B die wichtigeren
Gesichtsbilder mit den entsprechenden Gehörsvorstellungen in regelmäßige
Verbindung traten, so dass die auftretenden Gestalten mit mir zu sprechen
begannen, mir Ratschläge erteilten, meine Handlungen kritisierten usw. Ein
ganz charakteristischer und allgemeiner Defekt dieser
Personifikationen ist, gerade wie bei Hypnotisierten, der, dass sie sich immer
wieder wirklich für das halten, was sie nur vorstellen oder
nachahmen und dass sie dementsprechend auch im Ernste reden
und handeln. Ich bemühte mich lange Zeit, eine Anzahl derselben weiter
auszubilden. Hier nur einige Beispiele:
.....Später traten die Personifikationen anderweitiger
fürstlicher oder regierender Persönlichkeiten in analoger Weise auf, namentlich
die Personifikation des deutschen Kaisers, ferner die Personifikationen
Verstorbener, z. B. Napoleon I. Allmählich beschlich mich dabei gleichzeitig ein
eigentümliches, erhebendes Gefühl, Herrscher und Gebieter eines großen Volkes
zu sein, es hob und erweiterte sich deutlich meine Brust fast ohne Mitwirkung
meinerseits, meine ganze Körperhaltung wurde auffallend stramm und militärisch
- ein Beweis, dass die betreffende Personifikation alsdann einen bedeutenden
Einfluss auf mich erlangte -, und ich hörte z. B. die innere Stimme mit
majestätischer Erhabenheit sprechen: ,,Ich bin der deutsche Kaiser."
Nach einiger Zeit wurde ich müde, es drängten sich anderweitige Vorstellungen
gewaltsam ein und die Haltung wurde immer nachlässiger. Aus der Summe der
auftretenden hoheitlichen Personifikationen entwickelte sich allmählich der
Begriff ,,Hoheit". Meine Hoheit besitzt ein großes Verlangen, eine
vornehme, namentlich fürstliche und regierende Persönlichkeit zu sein, zum
mindesten - bei weiterer Aufklärung meinerseits - solche zu sehen und
nachzuahmen. Hoheit interessiert sich sehr für militärische Schauspiele,
vornehmes Leben, vornehmes Auftreten, vornehmes und reichliches Essen und
Trinken, für Ordnung und Eleganz in meiner Wohnung, für noble Kleidung, gute
aufrechte, militärische Körperhaltung, für Turnen, Jagd und sonstigen Sport und
sucht dementsprechend meine Lebensweise zu beeinflussen, beratend, - - mahnend,
gebietend, drohend. Sie ist dagegen ein Feind von Kindern, von niedlichen
Dingen, von Scherz und Heiterkeit, offenbar weil sie die fürstlichen
Persönlichkeiten fast nur aus ihrem würdevollen Auftreten in der Öffentlichkeit
oder aus Abbildungen kennt. Sie ist namentlich ein Feind von Witzblättern mit
karikaturhaften Abbildungen, vom Wassertrinken usw. Außerdem bin ich selber ihr
körperlich etwas zu klein.
Eine weitere wichtige Rolle spielt die Personifikation "Kind". "Ich
bin ein Kind. Du bist der Papa. Du musst mit mir spielen.'' Kindergedichte
werden daher gesummt: "Geht das Rädchen rum, rum, rum." "Kommt
ein Vögen geflogen." Wunderbar zarte Kindlichkeit und kindlich-naives
Benehmen, wie es selbst das echteste Kind nicht so ergreifend und rührend
darbieten könnte. Bei besonders guter Laune werde ich als ,,Putzi"
tituliert oder es sagt einfach ,,Mein lieber Zi". Beim Spaziergang in der
Stadt soll ich an Schaufenstern mit Kinderspielzeug stehen bleiben, dasselbe
eingehend besichtigen, ich soll mir Kinderspielzeug kaufen, Kindern beim
Spielen zusehen, mich nach Kinderart herumdrehen, also durchaus unhoheitlich
benehmen. Wenn ich auf Betreiben des "Kindes" oder der "Kinder"
(zeitweilig tritt Spaltung in mehrere verwandte Personifikationen ein)
gelegentlich in München in einem Kaufhaus in der Kinderspielwarenabteilung
Umschau halte, ist diese Personifikation ganz außer sich vor Wonne und entzückt
erfolgt oft mit kindlicher Stimme der Ausruf: "Ach wie schön, das ist der
Himmel!" Für später wird die Einrichtung eines "Kinder- Zimmers"
gewünscht.
("Die Magie als experimentelle Naturwissenschaft"
von Dr. Ludwig Staudenmaier, verschiedene Verlage, z.B. Akademische
Verlagsgesellschaft , Leipzig, 1922, Seite 33-37)
Erstausgabe
2016, Wien
Urheber- und Publikationsrechte aller Bilder von Alfred Ballabene. Texte von Alfred Ballabene, weiters Texte aus Zuschriften, die auf Wunsch der Korrespondenzpartner anonym gehalten werden. Literaturstellen sind mit genauem Zitat versehen.
Nach GNU Richtlinien frei gegeben.
Ich bedanke ich mich für Ihren Besuch
Alfred Ballabene