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Taoismus
(Die Bildung eines Lichtkörpers)
Tl. 4
Pho-Wa
© copyright Alfred Ballabene, Wien
Für die Ausübenden der taoistisch mystischen Praktiken bedeutet es keines großen Umdenkens, um buddhistisch, mystische Praktiken aus Tibet in die bestehende Lehre zu integrieren, stammen doch die wesentlichen taoistischen Methoden aus dem gleichen Kulturraum.Eine wenig bekannte Initiation ist der Pho Wa - die Freisetzung des unsterblichen Lichtkörpers. Der Pho-Wa ist eine ursprünglich indische Geheimlehre der Bewußtseinsübertragung, eine Technik, auf die wir später noch eingehen werden. In Zusammenhang mit dem Taoismus ist der Pho-Wa jene Tehnik, durch welche die Pforte im Pai Hui für den goldenen Lichtkörper geöffnet wird. Vielleicht gibt und gab es auch sanfte Methoden für die Freisetzung des Lichtkörpers, sie können sich jedoch kaum mit dem Pho Wa in punkto Bedeutung und Dramatik messen. Letzteres läßt erkennen, daß der Pho Wa nicht dem zivilisierten China entstammt, sondern der Tradition von Yogis aus rauhen Bergregionen.
Das Verlassen des Körpers durch die Fontanella (ind./buddhist Technik des Pho-Wa)
Bild aus: S. Muldoon and H. Carrington:The Phenomena of Astral Projection
S.Weiser Verl., New York, 1974 (German edition)
Die Durchführung des PHO WA
aus: Lu K'uan Yü: "Geheimnisse der chinesischen Meditation", Seite 249"Der Guru rasierte eine kleine "Tonsur" auf meinen Kopf, um später erkennen zu können, ob sich das Brahma-Tor (Pai Hui) geöffnet hat.
Am 10. begannen wir, uns zur Meditation zurück zu ziehen. In der Haupthalle war ein Altar mit all seiner Pracht aufgebaut, vor den us der Guru führte, um dort den Dharma zu üben. Jeden Tag gab es vier Sitzungen, deren jede zwei Stunden dauerte. Die Übung bestand darin, sich dem Buddha Amitayus auf unserem Kopf sitzend vorzustellen und gleichzeitig, daß ein blauer psychischer Kanal durch den eigenen Körper ginge, der innen von roter Farbe war und der von der Schädeldecke bis zum Damm hinab verlief. Innerhalb dieses Kanals, im Unterbauch unterhalb des Nabels, war eine lichte Perle (vorzustellen), die (den Kanal) aufwärts stieg bis zum Herz (-Zentrum). (Sobald die Perle im Zentrum vorgestellt war), rief ich die mantrische Silbe HIK, wodurch die Perle, dem Laut folgend und das Brahma-Tor durchstoßend, bis zum Herzen des Amitayus gehoben wurde. Dann flüsterte ich die Silbe GA, wodurch die Perle wieder abwärts aus dem Herzen des Buddha durch die Öffnung (Brahma-Tor) in meinen Unterbauch zurückgeführt wurde. Bei jeder Sitzung schrien wir (das Mantra) mit solcher Kraft, daß wir heiser und erschöpft wurden und von Schweiß trieften, obgleich es noch sehr kalt war. Als der Guru sah, daß wir müde waren, begann er in Sanskrit zu rezitieren und ermunterte uns, seinem Beispiel zu folgen und uns zu entspannen. Dies geschah vier bis fünf mal innerhalb jeder der zweistündigen Sitzungen."