Ballabene's Astralseiten

Die Schicksalsbücher
Ein jenseitiger Entwicklungsweg

Autor: Alfred Ballabene
ISBN 3-901 975-32-2
Verlag: SOLARIS Spirituelle Edition, Wien

Drei Freunde, die in früheren Inkarnationen in wechselhaften Schicksalen miteinander verbunden waren, treffen einander im Jenseits wieder. Das Schicksal hatte sie weit auseinander geführt, dennoch fühlen sie unterschwellig ihre Verbundenheit. Sie helfen einander aus Sympathie und gehen gemeinsam den weiteren Weg. Dieser gemeinsame Weg zeigt, dass das Leben im Jenseits in spannender weise eine Fortsetzung finden kann, mit faszinierenden Möglichkeiten und Perspektiven.

Die materiellen Grenzen überschreitend bieten uns die jenseitigen Welten unendliche Freiheiten. Einzig wir selbst bestimmen, ob und wie wir von diesen Freiheiten Gebrauch machen wollen.

Klebebindung, broschiert, 156 Seiten, Format 155 x 190 mm,
Preis: € 14,70, Preis Deutschland: € 14,30

SSE - SOLARIS Spirituelle Edition (c)
Bestellungen an: offic@solarisweb.at

Auszug aus „Die Schicksalsbücher“ (Kap. 4)

Sie gingen weiter. Es war ein Spaziergang, den sie zu genießen begannen. Die Häuser und Straßen nahmen mehr und mehr Vorstadtcharakter an. Auf der rechten Seite erhob sich hinter der Häuserreihe die Steilflanke eines Hügelrückens. Felsig und unzugänglich, verlieh er der Gegend, zusammen mit dem Flüsschen, einen anmutigen Charakter. In den Straßen befanden sich keine Menschen, die Häuser waren nieder und hatten in der Regel nur ein Stockwerk, oftmals aufgegliedert mit Erkern und Türmchen. Die Häuser waren anmutig, wenngleich häufig ärmlich aussehend.

Während sie so gemächlich dahinwanderten, blieb Albin plötzlich stehen. Er blickte erstaunt auf eine Ackerdistel, die aus einer Spalte an der Ecke einer Gartenmauer hervor wuchs. Er starrte geradezu auf die violette Blüte, die umgeben von grünen Blättern, sich tapfer aus dem Stein emporkämpfte. Die zwei anderen blieben ebenfalls stehen. Sie begriffen nicht ganz, was Albin an jenem Kraut faszinierte. Antonio fragte Albin, ob er vielleicht einmal ein Pflanzenliebhaber gewesen wäre und deshalb in jenem Unkraut etwas Besonderes sehe. Noch während der Frage traf Antonio wie der Blitz die Erkenntnis, dass dies die erste Blume war, der er nach dem Verlassen der irdischen Welt begegnete. Aufgeregt wies nun er Valentin darauf hin, der bereits Anstalten machte, weiterzugehen.

"Ich glaube nicht, dass es hier Zufälle gibt, die ganze Welt hier scheint ein Spiegelbild der Seele zu sein", sagte Albin. „Diese Blume passt nicht zu den bisherigen Eindrücken. Ich habe das innere Empfinden, dass dies ein Zeichen oder eine Wegmarke ist. Ich kann es nicht erklären oder deuten, für mich ist es eine Blüte der Hoffnung, Bote einer schöneren Welt.“
Noch während Albin dies sagte, ging er suchend und langsamen Schrittes die nähere Umgebung ab. Da fand er an der Ecke der Gartenmauer einen schmaler Pfad nach einem offenbar rückwärtig gelegenen Gartenteil. Dieser Pfad war eng, auf einer Seite von der Mauer und auf der anderen Seite von einem verwitterten Lattenzaun begrenzt. Albin betrat den Pfad und ging ihn mit verschärfter Aufmerksamkeit entlang. Der Pfad führte hinter die Häuserreihe und begann sich schlängelnd hinter den Felsen zu verlieren. Sie gingen den Weg weiter und gelangten zu einer endlosen Stufenreihe, die zum Hügelkamm empor führte.

Als Albin Anstalten machte die Stufen empor zu gehen protestierte Valentin schwer, denn Stufensteigen hatte er nie in seinem Leben gemocht. Außerdem schienen die Stufen, nach den ersten Schritten, für ihn beschwerlicher zu sein als für seine Freunde, was ihn zu neuerlichen Protesten veranlasste. Auch die anderen hatten mehr oder weniger das Empfinden, als wären ihre Körper gewichtiger geworden. Dennoch setzten sie den Weg fort. Je höher sie kamen, desto mühevoller wurde es. Auch Antonio wurden die Stufen jetzt sehr beschwerlich. Nur unter der Drohung Albins, dass er sie alleine lassen würde, gingen sie mühselig Schritt für Schritt weiter. Bald mussten sie Valentin stützen und Pausen einlegen.

Die Luft wurde klarer und sie sahen die Stadt unter ihnen liegen, die Häuser schon kleiner geworden und teilweise von dünnem schmutzig-graubraunem Nebel überschichtet. Sie sahen auch jenen Stadtteil mit der Domruine. Dort allerdings konnten sie keine Details mehr erkennen, denn die Luft dort erschien von hier aus gesehen rauchig. Langsam stiegen sie weiter. Am Rand der Stiege und auch zwischen deren Steintreppen sah man immer öfters saftig grüne Pflänzchen und manchmal auch kleine Blüten. Dies war ein gutes Zeichen und ermutigte zumindest Albin weiter zu gehen. Die anderen zwei waren zu erschöpft, um überhaupt etwas beachten zu können.

Endlich hatten sie es alle drei geschafft. Oben am Rande ließen sie sich auf den harten Boden fallen, am Rand einer Straße, in welche die Stiege einmündete.

Als die erste Erschöpfung vorbei war, setzte sich Albin auf und lehnte sich an einen Geländerpfeiler. Jetzt erst schenkte er der Umgebung Aufmerksamkeit. Es war eine Siedlung von zwar kleinen, jedoch anmutigen Häusern. In den Vorgärten, gediehen üppig Sträucher und Blumen. Manches Haus war von blühenden Kletterpflanzen und Rosen liebkosend umrahmt.

Bald hatten sich alle drei in der frisch-würzigen Luft erholt und fühlten sich stark genug den Weg fortzusetzen. Nur Valentin fühlte sich noch müde, war aber in der Lage, gestützt seinen beiden Freunden zu folgen. Langsam gingen sie die lieblichen Häuser entlang und verspürten zusehends den Wunsch in einem Garten zu sitzen, zu entspannen und von nichts getrieben und von nichts geplagt zu sein. Sie schwiegen und gaben sich derlei Gedanken und Wünschen hin. Eine junge, freundlich wirkende Frau kam ihnen entgegen. Albin schien sie irgendwie vertraut zu sein, dennoch konnte er sie nirgends einordnen.

Die Frau steuerte zielbewusst auf die drei Freunde zu und begrüßte sie. Als die Frau sie einlud in ihren Garten zu kommen, willigten die drei Freunde gerne ein. Sie begleiteten sie zu ihrem Häuschen und machten es sich im Garten gemütlich. Bald schon hatten sie Kuchen und warmen Kaffee vor sich und atmeten das köstliche Aroma ein. Mehr und mehr wurden die Ereignisse der letzten Zeit zu einer Erinnerung, durch deren Kontrast ihre jetzige Gemütlichkeit umso schöner wurde. Sie fühlten, wie der gemeinsam bewältigte Weg ihre Freundschaft zu einem festen Band schmiedete. Ihre Freundschaft hatte sich bewährt, schon alleine dies machte sie glücklich.