Ballabene's Astralseiten |
Jenseitige Interessenskonflikte
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Die Kämpfe um Macht und religiöse Ideologien setzen sich auch in den Astralwelten fort. Wie durch eine Lupe vergrößert sind dort die auf Erden geschaffenen Spannungen um Dimensionen größer vorzufinden. Die Gründe für diese Interessenskonflikte sind vielfältig. Es geht um Macht, Einfluss, Zukunft der Menschheit, geistige Evolution und vieles mehr.
Es macht mir nicht viel Freude darüber zu schreiben. Jedenfalls muss man sich nicht in diese Interessenskonflikte einmischen, indem man wie Don Quixote in heldenhafter Weise für das "Gute" kämpft. "Gut" ist einzig und alleine die Liebe und für die Liebe muss man nicht kämpfen. Die Liebe stärkt man indem man liebt!
Aus dem unveröffentlichtem Buch "Tara":
Der Wald lichtete sich und auf einer kleinen Wiese stand ein indischer Tempel, einfach gebaut und ohne die vielen bunten Figuren außen an den Wänden, wie sonst bei indischen Tempeln üblich. Einsam stand der Tempel da, weit und breit keine Häuser. Carol trat ein. Innen herrschte Dämmerlicht. Es war gerade noch zu erkennen, dass auf dem Altar die Statue einer indischen Göttin stand. Carol näherte sich. Auf einem kleinen Tischchen an der Seite fand er Kerzen und Zünder. Er entzündete eine Kerze. Das Licht flammte hell empor und die Statue bekam Farbe. Sie warf einen Schatten an die Wand, der etwas dunkler war als die sonstigen Dämmerschatten des Tempels. Als er zur Göttin hinblickte, begann sie sich zu beleben. Zunächst waren es nur die Augen, die glitzerten, dann belebte sich ihr Gesicht und sie lächelte. Tränen kamen Carol. Er weinte vor Freude, es war Tara, die zu ihm blickte. Auch der Schatten hinter ihr begann sich zu beleben und zu seinem Erstaunen sah er in ihm einen weiblichen Teufel mit Hörnern. Die Teufelin machte keinen bösartigen Eindruck, sondern schien Tara zu begleiten, ganz selbstverständlich und natürlich, so wie auch unser Schatten uns begleitet, wenn wir nächtens vor ein Licht treten.
Da begann Tara zu sprechen:
"Ich begleite dich als Schatten und bin bei dir als Licht. Suche und finde mich in meiner Vollkommenheit."
Ich begleite dich als Schatten und bin bei dir als Licht. Suche und finde mich in meiner Vollkommenheit.
Am nächsten Tag, nach dem Aufwachen war er wieder im Alltagsbefinden wie immer. Die Glut im Herzen war nur noch ein schwaches Glimmen und der Intellekt war neu zum Leben erwacht. Carol begann zu grübeln: "Was meinte die Göttin damit, dass sie mich auch als Schatten begleite? Der Schatten, den sie an die Wand geworfen hatte, war mit seinen zwei Hörnchen eindeutig eine Teufelin."
Sein Zorn über die Vandalen kam Carol wieder in Erinnerung. War er selbst denn nicht beides zugleich, ein Heiliger und ein Teufel? Die Göttin hatte dem Spiel zugesehen. Welch Humor und welch Liebe zugleich, dass sie in Anspielung darauf beide Gestalten angenommen hatte. Ja, sie, Tara, die große Göttin ist alles. In ihr ist Freude und Leid, Licht und Dunkelheit. Sie ist alles, die Hüterin der Illusion der Gegensätze aus denen die Welt sich aufbaut.
Noch in diesen Gedanken versonnen tauchte in Carol der Ausspruch von Ramana Maharishi auf:
"Niemals könnte ein Film entstehen, gäbe es nicht Licht und Schatten. Beides ist nötig, um die Umgebung zu bilden und die Szenen, in die wir uns selbstvergessend verlieren."
Wie könnte ohne Licht und Schatten auch nur eine kleinste Filmszene spielen?
Die philosophische Erkenntnis über das nötige Gleichgewicht in der Welt erschien Carol wie eine Erleuchtung. Alles war auf einmal klar und einleuchtend. Alles hatte seinen Platz und die innere Verwirrung in Carol war beseitigt.
Wieder verging ein Tag und neue Gedanken stiegen auf. Die Idee eines Gleichgewichtes der polaren Kräfte war das Glaubensgut östlicher Lehren, die es solcherart ihren Anhängern zu ersparen versuchte, sich in ein Netzwerk von Aggressionen und Schuldgefühlen zu verstricken. Diese Lehre war in ihrer Logik bestechend.
Doch was bedeutete dies für ihn, fragte sich Carol. Sollte er nun alle Vorsicht gegenüber Mara fallen lassen? Sollte er ohne Ausrichtung auf Gut und Böse wieder alles voll aufnehmen was Lust und Freude bereite, ohne Bedenken an eventuelle Konsequenzen? Oder war es nach wie vor geraten als Krieger des Lichtes gegen Mara zu kämpfen? Wenn er gegen das Böse kämpfe, würde er es gerade dann nicht voll in sich entfalten, als Aggression, Zorn und Wut auf das Böse? Wenn er nichts dagegen unternähme, wäre Passivität nicht auch ein Zeichen der Schwäche und letztendlich ebenfalls eine Handlung? Eine Entscheidung wäre es auf jeden Fall und das würde zählen.
In Carol stieg ein Gedanke auf. Was er in sich vernahm war wie ein Zuruf: "kämpfe und vernichte nicht, sondern versuche Dich zu versöhnen!"
"Ich soll mich mit Mara versöhnen, der doch nur darauf wartet, um mich in tiefste Höllen zu stürzen", schrie es in Carol auf.
"Blicke in Dich, es ist ein Teil von Dir selbst, den Du vernichten willst!"
Carol war verblüfft.
"Du hast unter der Herrschaft von Mara auch Wertvolles erworben. Die Kraft und Macht, die er Dir gegeben hatte, damit Du durch sie in seinem Sinne herrschen mögest, Du hast sie immer noch in Dir. Du kannst sie in Deinem Sinne gebrauchen wie immer Du willst. Hast Du vergessen wie in Augenblicken der Gefahr immense Kraft in Dir erwuchs, eine Kraft, die ausstrahlte und Gegner von ihrem Vorhaben Abstand nehmen ließ? Ja, Du hast diese Macht selbst ohne Anlass, aus purer Freude daran gerufen und dich daran erfreut, wie sie ein Feld einer unbeschreiblichen magischen Stärke hervorrief. Wärest Du nicht ermahnt worden, um dem Einhalt zu bieten, wärest Du in der Euphorie, die sie hervorrief danach süchtig geworden. Dennoch, nach Maß verwendet ist es ein göttliches Geschenk.
Du wolltest Dich gegen Mara schützen und hast das in gekonnter Weise praktiziert. Du kanntest alle Methoden und Schliche, die Ahnungslose mit Leichtigkeit ins Verderben stürzen. Dieses Wissen hat Dir Mara vermittelt, nicht jetzt, sondern damals, als Du ein Fürst in Höllenwelten warst. Auch wenn Du es damals in Schlechtem verwendet hast, jetzt ist es Schutz und Wissen. Wissen, über das andere nicht verfügen und wofür Du dankbar sein solltest!"
Carol vernahm dies mit Staunen. Zorn und Hader waren verflogen. Achtung war geblieben, selbst vor Mara.