Götter |
Wer oder was sind Götter?
Das ist für mich schwer zu beantworten. Ich weiß wie Götter sind aber nicht woher sie kommen - und da sind wir bereits bei einem Hauptproblem, Ursache von Meinungsverschiedenheiten, Intolleranz und Verwirrung: jede Religion, jede spirituell orientierte Gruppierung versteht unter "Göttern" etwas anderes!
Ich will mich jetzt hier nicht in Definitionen der einzelnen Religionen und Gruppierungen verlieren - man kann das im google zur Genüge nachlesen.
Hier die eigene und für den "Hausgebrauch" verwendete Definition:
Die Bezeichnung "Götter" oder "Gottheiten" ist ein Sammelbegriff für die verschiedensten Erscheinungen und Intelligenzen. Hierbei gibt es zwei Hauptgruppierungen:
Kommunikation mit Göttern
Götter, gemeint sind Intelligenzen, die jenseits der materiellen oder feinstofflichen Körperlichkeit sind, kann man nicht in derart direkter Weise kontaktieren wie jenseitige Helfer oder Angehörige. Die Kommunikation mit ihnen verläuft durch eine nonverbale, feine innere Verbindung. Das hat so manches Problem zur Folge. Darüber soll hier berichtet werden.
Es gab die Möglichkeit einer innerer Zwiesprache mit der Göttin, so fein, wie feinste, flüchtige Gedanken. Damit allerdings gab ich mich nicht zufrieden, suchte nicht einmal diesen Kontakt, sondern zog mich schmollend zurück. Ich wollte sie sehen, ihre Liebe fühlen, ihre Worte hören. Das Feine war mir zu wenig, es erforderte Konzentration und wühlte nicht meine Emotionen auf wie eine astrale Begegnung. Dennoch wendete ich mich auf diese Art gelegentlich an Tara. In einer dieser Zwiesprachen bekam ich folgende Antwort:
"Die Art einer körperlichen Liebesnähe bekommen die Menschen schon in der Wiege mit. Ein jedes Kind liebt seine Mutter und wird von ihr geliebt. Willst du mich, die allgegenwärtige Allkraft in die Materie herabziehen? Willst du mich, die ich gleich dem Wind all die Tiere, Bäume und Menschen in ihrer Liebe umspiele, in das Gefängnis eines Körpers ziehen?"
Als du noch ein Kind warst habe ich dir mit den Augen deiner Mutter zugelächelt
Schmollend sagte ich: "Anderen erscheinst du auch, warum mir nicht?"
Wieder hörte ich innere Worte, leicht mahnend, von meinen eigenen Gedanken kaum unterscheidbar: "Ich bin in allem, im Schmetterling, Käfer, der Rose, der Linde und in den Menschen, deren Not und Freude ich teile. Lerne mich in der Welt um dich erfühlen. Lerne all das Leben um dich zu lieben."
Aus: A. Ballabene, "Tara", unveröffentlicht
Dichte Erscheinungen von Göttern
Wir Menschen haben große Probleme bei einem Kontakt, der über Gefühle läuft und über feine telepathische Zusendungen, die sich kaum von eigenen Gedanken unterscheiden lassen. Aus diesem Grund gibt es magische Praktiken, um zu einem sichtbaren Kontakt mit einer Gottheit zu gelangen. Diese Praktiken finden sich in ähnlicher Art über dem ganzen Globus in verschiedensten Religionen und magischen Gebräuchen.
Folgend eine Illustration zur tibetischen Praktik der Visualisation eines Yidam. Auf die Praktiken selbst will ich hier nicht genauer eingehen, das würde zu weit gehen und die Zielsetzungen des "Jenseits-Kapitels" überschreiten.
Begegnung mit einer Egregore (Psychogon, Chimäre) einer Gottheit
Über dieses Problem, ob es nun für den spirituellen Fortschritt geraten ist, einen Kontakt auf dichter Ebene mittels einer Chimäre (Eggregore, Psychogon etc.) zu bilden oder sich mit einem direkten aber weniger eindrucksvollen Weg der Kommunikation begnügen soll, wird in folgendem Buchausschnitt diskutiert:
Lilith erkundigte sich bei Jan, was es Neues gäbe. Er wusste gleich worauf sie anspielte, nämlich seine Übungen das Visualisierens, mit deren Hilfe er die Egregora in dem Ebenbild von Lilith für sich willentlich sichtbar machen wollte. Er gestand ihr seine Bemühungen ein.
Lilith lachte. "Wie ist der Erfolg", fragte sie.
"Mäßig", gab er zur Antwort, "obwohl ich ausgefeilte Techniken angewendet habe, auf deren Entdeckung ich stolz war."
Lilith lachte wiederum. Sie fand die gesamte Situation lustig. "Sag", begann sie wieder, "warum legt ihr Menschen nur so viel Wert darauf etwas zu sehen? Ist es denn nicht viel schöner für Dich meine Liebe zu fühlen?"
Jan wusste kein vernünftiges Gegenargument und musste Lilith eingestehen, dass sie recht hatte.
"Ich sag Dir, weshalb es Dir so wichtig ist mich zu sehen", setzte Lilith ihr Gespräch fort. "Du glaubst, was Du siehst hat Beweiskraft. Gefühle dagegen sind für Dich flüchtig und Du zweifelst daran, ob sie von Dir selbst oder von mir kommen."
Jan fand das Argument überraschend, zögerte noch ein wenig mit der Antwort und stimmte dann zu.
"Weißt du", setzte Lilith das Gespräch fort, "was mich anbelangt, so benötige ich keine Beweise. Ich weiß, dass es Dich gibt und das es mich gibt. Ich weiß es nicht nur, ich erlebe es. Für mich ist wichtig, dass Du Dich seelisch weiter entwickelst und Herzenstiefe entwickelst. Wir sind uns dann viel näher. Wenn Deine Liebe groß ist, sind wir uns sogar sehr nahe. Das finde ich wunderschön und es macht mich glücklich. Damit Deine Seele groß und stark wird und von Liebe durchdrungen ist, benötigst Du Gefühle und nicht optische Eindrücke. Ich bitte Dich, lass Deine Übungen und höre auf Dein Herz. Lausche auf die Liebe, die ich Dir entgegenbringe. Je stärker Du sie fühlst, desto mehr wirst auch Du lieben können. Höre auf Dein Herz und wir werden beide glücklich sein."
Jan versprach es Lilith. In ihrer Gegenwart war alles, was sie ihm sagte so klar und selbstverständlich, dass es für ihn keine Zweifel gab. Es fiel ihm nicht einmal schwer auf seine mühsam erworbenen magischen Konstrukte zu verzichten.
Aus: A. Ballabene, "Lilith", unveröffentlicht
Über die Sinnhaftigkeit mit Göttern in Kontakt zu treten
Die übliche Art der Menschen sich mit allerlei Wünschen an die Götter zu wenden, möge hier nicht diskutiert werden. Im höheren Yoga verbindet man sich mit Göttern, um von ihnen geführt zu werden und um letztlich, so weit es geht, an ihrem Allbewusstsein teilhaben zu können. Zwischen einer Gottheit und dem Menschen bildet sich dann eine in inneren Dimensionen stattfindende Lebensgemeinschaft.
Agni mit seiner Göttin (aus: Ballabene, "Eine Kette aus roten Perlen", unveröffentlicht)